Google Tone: Links via Audiosignal verschicken
Auf diese Weise will Google den digitalen Datenaustausch vereinfachen. Nutzer sollen die URL eines aktuell geöffneten Browsertabs schnell an andere Rechner in Hörweite übertragen können. Die Datenübertragung nutzt dabei eine nicht hörbare Frequenz.
Google hat Nutzern des Browsers Chrome eine experimentelle Erweiterung zur Verfügung gestellt. Mit Google Tone sollen sie einfacher Links an andere Geräte in der Umgebung schicken können. Dabei nutzt das Add-on Audiosignale für die Übertragung.
Nach dem Installieren der Erweiterung verfügt Chrome über eine Schaltfläche, mit Nutzer die URL des aktuell geöffneten Tabs an einen anderen Rechner in Hörreichweite senden können. Das Empfängergerät benötigt dafür ein Mikrofon und ebenfalls die Chrome-Erweiterung.
“Tone ist aus dem Gedanken entstanden, dass digitale Kommunikationsmethoden wie E-Mail und Chat zwar den weltweiten Informationsaustausch mit anderen Leuten deutlich einfacher, billiger und schneller gemacht haben, zugleich aber den Austausch mit Menschen in direkter Umgebung verkomplizieren”, erklären die Google-Forscher Alex Kauffmann und Boris Smus im Google Research Blog. “Tone zielt darauf ab, den digitalen Austausch mit umstehenden Leuten so einfach zu machen, wie mit ihnen zu reden.”
Dabei nutzt die Erweiterung für die Datenübertragung eine Frequenz, die für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar ist. Allerdings wird die Verbindung mit einem anderen Computer über ein hörbares Signal nach dem Mehrfrequenzwahlverfahren initialisiert.
Über ein Telefon oder Google Hangouts soll der Datenaustausch auch mit entfernten Computern möglich sein. Intern nutzen Google-Mitarbeiter nach eigenen Angaben das Verfahren bereits seit längerer Zeit, um Designdateien und Links auszutauschen.
Es könne vorkommen, dass nicht jeder in der Nähe befindliche Rechner immer jede Übertragung empfange, so die Forscher. Tone verhalte sich hier wie ein menschlicher Gesprächspartner, der je nach Position zum Sprecher oder der Umgebungslautstärke auch nicht immer jedes einzelne Wort mitbekomme. Nutzer müssten die Übertragung in diesem Fall einfach noch einmal starten und dabei die Lautstärke etwa erhöhen.
Im Chrome Web Store steht Google Tone kostenlos zum Herunterladen bereit. Nach der Installation muss in dem Tab mit der zu versendenden URL nur die entsprechende Schaltfläche angeklickt werden, woraufhin eine kurze Audiosequenz ertönt. Der Zielcomputer zeigt dann eine Benachrichtigung an. Klickt der Empfänger darauf, öffnet sich die gesendete URL in einem Browsertab.
Anwender müssen dafür aber an ihrem Google-Konto angemeldet sein. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass das Mikrofon des Rechners bei aktivierter Tone-Erweiterung dauerhaft eingeschaltet bleibt.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.