Exploit-Kit greift Router an
Angreifer können damit eine bekannte Schwachstelle ausnutzen und DNS-Einträge ändern. Das Exploit-Kit verteilt sich über manipulierte Webseiten. 55 Routermodelle sind dem Sicherheitsexperten Kafeine zufolge von der Sicherheitslücke betroffen.
55 Routermodelle sind anfällig für ein neues Exploit-Kit. Angreifer können es nutzen, um die Einträge für DNS-Server zu ändern. Auf diese Weise lässt sich Datenverkehr umleiten. Den Schadcode hat der Sicherheitsexperte Kafeine entdeckt. Ihm zufolge kann mit der Schadsoftware Router von Asus, Belkin, D-Link, Edimax, Linksys, Netgear, Trendnet und Zyxel angegriffen werden.
Cyberkriminelle können das Exploit-Kit über eine manipulierte Website verteilen. Es kommt für Pharming-Angriffe zum Einsatz. Besuchen Nutzer die präparierte Seite, prüft das Kit mittels verschlüsseltem JavaScript-Code, über welchen Router sie ins Internet gehen. Ist dieser anfällig, sucht es nach bekannten Sicherheitslücken. Sollte die Schadsoftware nicht einbrechen können, versucht es häufig verwendete Passwörter, um zum Erfolg zu kommen.
Hat es die Schadsoftware geschafft, auf den Router zu zugreifen, ändert sie die Einträge der DNS-Server. Die Angreifer kontrollieren im Anschluss den neuen DNS-Server und können den manipulierten Router für Phishing oder DDoS-Angriffe einsetzen. Zudem sind sie in der Lage dessen Datenverkehr umzuleiten. Kafeine konnte bislang nicht ergründen, was die Kriminellen mit dem Exploit-Kit bezwecken. Allerdings sind alleine die bekannten Möglichkeiten alarmierend.
Nutzer sollten zum Schutz vor solchen Exploit-Kits prüfen, ob ihr Router mit der aktuellen Firmware läuft und bei Bedarfsfall aktualisieren. Für viele ältere Modelle stehen jedoch keine Firmwareaktualisierungen zur Verfügung. Nutzer sollten aber auf jeden Fall das voreingestellte Standard-Passwort für die Verwaltung des Routers ändern. Wünschenswert wäre zudem, wenn die Routerhersteller dem Beispiel AVMs folgen und eine Option für die automatische Aktualisierung der Firmware böten.
[Mit Material von Peter Marwan, ITespresso]
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