Google hat Android M, die nächste Version seines Mobilbetriebssystems, präsentiert. Auf der Entwicklerkonferenz I/O stellte der Konzern die wichtigsten Neuerungen vor. Dazu gehört ein neuer Energiesparmodus, der für eine spürbar längere Akkulaufzeit sorgen soll und eine Verwaltung der App-Berechtigungen. Für die Nexus-Geräte Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 sowie Nexus Player steht bereits eine Entwicklerversion von Android M zum Herunterladen bereit.
Mit Doze (auf Deutsch: Halbschlaf) führt Google unter Android M eine neue Funktion ein, um den Stromverbrauch von Android-Geräten zu senken. Das Betriebssystem stellt mittels Sensordaten fest, ob ein Gerät zum Beispiel auf dem Schreibtisch liegt und nicht verwendet wird. Ist dies der Fall startet ein Low-Power-Modus. Dieser reduziert die Aktivitäten im Hintergrund. Wichtige Benachrichtigungen und Anrufe erhalten die Nutzer weiterhin.
Die Akkulaufzeit verdopple sich unter Android M im Vergleich zu früheren Versionen, verspricht Google. Das bezieht der Konzern aber wahrscheinlich auf die Standby-Zeit. Bei eingeschaltetem Display sollte sich die reine Nutzungszeit kaum verändern.
Künftig können Nutzer selbst entscheiden, welche Berechtigungen sie Anwendungen bei der Installation gewähren. Apps können unter Android M den Zugriff auf bestimmte Rechte erfragen, wenn sie sie tatsächlich benötigen. Das gilt für das Abrufen von Daten wie Kontakte und Fotos sowie für die Nutzung von Hardwarekomponenten wie Kamera und Mikrofon.
Im Nachhinein können Anwender im Menü “Einstellungen” die Berechtigungen der Apps anpassen. Dadurch können Updates für Apps nun auch ohne Rückfrage installiert werden, wenn sie aufgrund neuer Funktionen weitere Berechtigungen benötigen. Diese werden erst bei der Nutzung der neuen Funktionen abgefragt.
Der Internetkonzern will Google Now mit mehr kontextbezogene Aktionen ausstatten. Dafür hat es die Funktion “Now on Tap” entwickelt. Zum Beispiel soll der Assistent den Nutzer daran erinnern, dass er seinen Mietwagen vor der Rückgabe auftanken muss. Google Now zeigt dazu passend Tankstellen in der Nähe des Autovermieters an. Zudem fasst der Dienst Standortdaten und Informationen zu Reservierungen zusammen. Google Now kann aber auch, während ein Song abgespielt wird, auf die Frage “Wo kommt sie her?” weitere Informationen zu einer Künstlerin liefern, ohne dass der Nutzer den Namen der Sängerin erwähnt.
Darüber hinaus führt Google verifizierte App-Links ein. Klickt ein Nutzer beispielsweise in einer App auf einen Twitter-Link, wird er derzeit gefragt, ob er den Link im Browser oder der Twitter-App öffnen möchte. Lässt ein Entwickler seine App für diese Funktion verifizieren, wird sie unter Android M automatisch gestartet.
Schließlich führt Google mit Android M auch USB-Anschlüsse vom Typ C ein. Geräte lassen sich aber nicht nur über USB Typ C laden, sie können auch andere Geräte laden.
Welche Versionsnummer Android M trägt – Android 5.2 oder 6.0 – hat Google noch nicht mitgeteilt. Unklar ist auch, welche Süßigkeit sich hinter dem Buchstaben M verbirgt. Spekuliert wird unter anderem über Muffin, Marshmallow und Marzipan. Sollte sich Google, wie bei KitKat, nochmal für eine Marke entscheiden, käme auch M&Ms in Frage.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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