Microsofts digitales Whiteboard Surface Hub kommt ab September auf den Markt. Vorbestellungen nimmt der Softwarekonzern ab 1. Juli in 24 Ländern entgegen – darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das hat das Unternehmen nun bekanntgegeben. Mit dem berührungsempfindlichen Großbildschirm richtet es sich vor allem an Firmenkunden. Das Gerät kommt in zwei Ausführungen: mit 55 oder 84 Zoll und vorinstalliertem Windows 10. Die Auslieferung in Deutschland übernehmen spezialisierte Partner, wie Bechtle, Datavision, Glück & Kanja sowie Global Media Services (GMS), über die ebenfalls Bestellungen aufgegeben werden können.
Je nach Displaydiagonale hat Microsoft das Surface Hub mit unterschiedlichen Komponenten ausgestattet. Beim 55-Zoll-Modell arbeitet ein Intel-Core-i5-Prozessor samt integrierter Intel HD 4600 Grafik. Die 84-Zoll-Variante verfügt über eine Core-i7-CPU Nvidias Workstation-Grafik Quadro K2200. Beide Geräte sind mit 8 GByte Arbeitsspeicher und eine 128 GByte große SSD ausgerüstet. Microsoft zufolge löst das kleinere Gerät mit 1920 mal 1080 Bildpunkten (Full-HD) und das größere mit 3840 mal 2160 Pixeln (Ultra-HD) auf.
An Konnektivität bieten sie WLAN nach IEEE 802.11a/b/g/n/ac, Gigabit-Ethernet sowie Bluetooth 4.0 LE. Auch Unterstützung für Miracast steht zur Verfügung. Darüber hinaus sind zum Anschluss von Peripheriegeräten DisplayPort und HDMI, VGA, RJ11 und eine 3,5-Millimeter-Buchse vorhanden. Außerdem verfügt das 55-Zoll-Modell über zwei USB-3.0- und drei USB-2.0-Ports, beim 84-Zöller sind es sechs für USB 2.0. Beide Ausführungen besitzen eine duale Kamera mit 1080p für Videokonferenzen, die ein horizontales Sichtfeld von 100 Grad abdeckt, sowie ein Mikrofon und Stereo-Lautsprecher.
An Software ist auch Microsoft Office vorinstalliert. Zudem liefert der Softwarekonzern zwei Bedienstifte vom Typ “Surface Hub Pen”, das “Microsoft All-in-One Media Keyboard” sowie natürlich ein Netzkabel mit. Nutzer können auf den Großbildschirmen die bekannten Windows-Anwendungen und Apps entweder direkt oder von einem angeschlossenen Gerät aus nutzen. Entwickler haben außerdem die Möglichkeit, eigene Software für das Surface Hub zu schreiben.
“Surface Hub ist mehr als nur ein neues Device, es wird die Arbeitskultur in Unternehmen verändern”, sagt Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland. Man werde damit die Produktivität in Teams “auf eine neue Stufe” heben. “Damit tragen wir den Anforderungen von Unternehmen Rechnung, mit ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern auf dem heutigen Stand der Technik zu interagieren und das kreative Potenzial von Teams stärker zu nutzen.”
Microsoft positioniert das Surface Hub als Alternative zu gängigen Videokonferenzsystemen und digitalen Whiteboards. So lassen sich beispielsweise mittels OneNote Ideen, Aufgaben oder nächste Schritte miteinander teilen, bearbeiten oder organisieren. Auf dem Surface Hub erstellte Mitschriften aus Meetings können sofort allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden. Während der Sitzung lassen sich entstehende Fragen durch ein über das ebenfalls vorinstallierte Skype for Business spontan initiiertes Video- oder Telefongespräch mit Mitarbeitern klären, die gerade nicht im Raum sind.
Die simultane Eingabe mit Stift- und Multitouch-Gesten erlaubt es, Inhalte aus anderen Apps einzufügen, zu bewegen und zu verschieben. Für flüssiges Arbeiten mit dem Surface Hub soll die Aktualisierung der Anzeige alle 8,33 Millisekunden und die Tatsache sorgen, dass der Surface Hub Pen eine “Schreiberfahrung wie auf Papier” biete.
Für diese Funktionen verlangt Microsoft allerdings auch einen stolzen Preis. Für die 55-Zoll-Version des Surface Hub liegt die unverbindliche Preisempfehlung bei 7896 Euro, für das 84-Zoll-Modell werden 22.449 Euro fällig.
Der deutsche Spezialist Kindermann bietet mit WePresent WiPG-1500 eine wesentlich günstigere Möglichkeit, mittels eines bereits vorhandenen Projektors oder Bildschirms mit Touchscreen mit bis zu 64 Personen zusammen an Dokumenten zu arbeiten. Zwar fehlen hier die Videokonferenzfunktion und die Microsoft-Software, dafür kostet die Lösung aber – je nach Ausführung – auch nur zwischen 500 und 800 Euro.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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