Eine großangelegte Werbekampagne bescher T-Mobile USA-CEO John Legere neue Kunden. Quelle: T-Mobile
Nach überraschend guten Zahlen der US-Tochter will die Telekom aber offenbar dennoch nach wie vor die US-Tochter T-Mobile loswerden. Wie das Manager Magazin (19. Juni) unter Berufung auf verschiedene Insider berichtet, soll es wieder Gespräche mit potentiellen Käufern für die US-Sparte geben. Zu den Interessenten gehören laut Bericht der Kabelkonzern Comcast und der Satellitenbetreiber Dish.
Die Gespräche mit Dish hatte im Vorfeld bereits das Wall Street Journal gemeldet. Sollte der Satellitenbetreiber den Zuschlag erhalten, würde es wohl auf einen Aktientausch hinauslaufen. Allerdings meldet jetzt das Manager Magazin, dass dieses Szenario eher unwahrscheinlich ist, da Timotheus Höttges dem US-Unternehmen nicht wie gefordert Mehrfachstimmrechte gewähren will.
Laut Bericht sei daher Kabelanbieter Comcast für die Telekom deutlich attraktiver. Das Unternehmen verfügt über ausreichende
Finanzmittel, um eine Übernahme stemmen zu können. Für Comcast wäre der Kauf von T-Mobile auch ein neuer Wachstumspfad, nachdem die US-Kartellbehörde Comcasts Übernahme-Pläne von Time Warner durchkreuzt hatte. Mit den Marktanteilen von T-Mobile könnte sich der Kabelkonzern aber gut für das gerade entstehende Marktsegment von Angeboten positionieren, die Mobilfunk, Internet, Festnetz und Fernsehen gebündelt bei Verbrauchern vermarkten.
Bislang liegen weder von Telekom noch von Comcast Aussagen zu der Meldung vor. Die Telekom hatte in den vergangenen Jahren immer wieder erfolglos versucht, die US-Tochter T-Mobile zu verkaufen. Zuletzt Anfang Mai hatte Telekom-Chef Höttges erklärt, dass man die Telekom die Rendite der inzwischen wieder gesundenden US-Tochter weiter steigern will: “Wenn wir einen Partner finden, der uns dabei hilft, werden wir dies selbstverständlich prüfen.”
Im ersten Quartal 2015 hatte T-Mobile USA gemessen am Umsatz sogar die deutschen Mutter überboten: Mit einem Kundenzuwachs von 36 Prozent erreichte das US-Unternehmen einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro und ist damit höher als die 5,6 Milliarden Euro des deutschen Konzerns.
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