Die US-Navy setzt weiterhin etwa 100.000 Computer mit Windows XP ein. Mit Microsoft hat die Marine nun eine weitere Support-Verlängerung vereinbart. Der Softwarekonzern hatte die Unterstützung des 14 Jahre alten Betriebssystems vor über einem Jahr offiziell beendet. Einem Bericht von IDG News zufolge, zahlt das Militär für die Verlängerung insgesamt 9,1 Millionen Dollar.
Das Unternehmen aus Redmond stellt dafür neben Sicherheitsupdates für Windows XP auch welche für Windows Server 2003, Office 2003 und Exchange 2003 zur Verfügung. Der Vertrag zwischen dem Space and Naval Warfare Systems Command, das die IT-Systeme der Navy betreibt, und Microsoft könne bis 2017 verlängert werden, heißt es in dem Bericht weiter. Damit liege der Gesamtwert des Geschäfts bei bis zu 30,8 Millionen Dollar.
Patches für Windows XP verteilt Microsoft seit April 2014 nicht mehr. Aus diesem Grund stellt das Betriebssystem für Organisationen, die weiter darauf setzen, ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Bereits 2013 habe die US-Marine begonnen Rechner auf Windows 7 umzustellen, allerdings seien im Mai noch etwa 100.000 Arbeitsplätze mit Windows XP im Einsatz, so IDG News.
“Die Navy verlässt sich auf einige ältere Anwendungen und Programme, die auf ältere Windows-Produkte angewiesen sind”, zitiert IDG News Steven Davis, Sprecher des Space and Naval Warfare Systems Command. “Bis diese Applikationen und Programme modernisiert oder ausgemustert wurden, ist ihre Weiterführung für die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit erforderlich.”
Der Deutsche Bundestag sowie die Bundestagsverwaltung setzten im Dezember noch rund 7300 Computer mit dem alten Windows-System ein. Für den verlängerten Support zahlten sie etwa 120.000 Euro. Im Januar 2015 sollte die Umstellung auf ein jüngeres Betriebssystem abgeschlossen werden. Allerdings ist nicht bekannt, ob das Vorhaben fristgerecht umgesetzt wurde oder Windows-XP-Rechner sogar beim jüngsten Cyberangriff auf den Bundestag eine Rolle spielten.
Auch die Berliner Stadtverwaltung hat noch rund 28.000 XP-Rechner im Einsatz. Im April forderte daher der Datenschützer Alexander Dix die Abschaltung der Computer, nachdem auch die kostenpflichtige Support-Verlängerung durch Microsoft abgelaufen war. Der Berliner Innenstaatssekretär Andreas Statzkowski (CDU) empfiehlt inzwischen, XP-Rechner nicht mehr mit dem Internet zu verbinden.
Anfang Mai ergaben Recherchen des ARD-Polit-Magazins Kontraste, dass auch bei der Deutschen Rentenversicherung noch immer 40.000 Computer mit Windows XP laufen. Ein Risiko sieht die Versicherung allerdings nicht. “Die Version des Betriebssystems Windows XP, die bei der Rentenversicherung noch zum Einsatz kommt, ist um eigene Sicherheitskomponenten ergänzt worden”, teilt der Rentenbund auf Anfrage von Kontraste mit.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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