Java: Oracle und Yahoo gehen Suchpartnerschaft ein
Mit dem Schritt will Yahoo-CEO Mayer das Unternehmen im Suchmarkt stärken. Bei einem Java-Update müssen Nutzer künftig aktiv widersprechen, dass Yahoo zur Standardsuche und Startseite in Chrome und Internet Explorer wird.
Oracle und Yahoo kooperieren künftig. Das haben beide Unternehmen angekündigt. Demnach schlägt Java bei der Aktualisierung Yahoo als Startseite und auch Standardsuche für Chrome und Internet Explorer vor. Das berichtet das Wall Street Journal. Nutzer müssen beim Installieren von Java auswählen, dass sie die Suchmaschine nicht eingestellt wird.
Die Java-Laufzeitumgebung läuft Oracle zufolge auf 89 Prozent aller US-Rechner und auf Milliarden Systemen weltweit. Auch internetfähige Fernseher oder Mobiltelefone nutzen sie. Allerdings gibt es dort keinen mit Macs und PCs vergleichbaren Installationsvorgang, in dessen Verlauf Oracle für fremde Software oder Internetdienste werben könnte.
Yahoo-CEO Marissa Mayer erhofft sich von der Partnerschaft, das Unternehmen wieder “zu alter Größe” zurückführen zu können. Bereits 2014 ging es eine Kooperation mit Mozilla ein und löste die Google-Suche als Standardsuche in Firefox ab. Zudem laufen Gespräche mit Apple über eine Möglichkeit, Yahoo, zur Standardsuche des Browsers Safari unter iOS zu machen.
Yahoo ersetzt im Java-Update-Programm die Ask-Toolbar. Diese bot Oracle jahrelang auf PCs zur Installation an. Allgemein gilt sie als nahezu funktionslose “Adware” und “Crapware”. Außerdem lässt sie sich nur schwer wieder entfernen. Microsoft stufte alle Versionen außer der jüngsten kürzlich als Malware ein.
Oracle hatte diese Software nicht einfach angeboten, sondern durch Tricks wie Opt-out untergejubelt: Wer einfach nur immer auf “weiter” klickte, installierte das Programm – und machte zugleich die Ask-Suche zur Standardsuche sowie Startseite. Viele Tester sahen in der Ask-Suche nur Nachteile gegenüber anderen Suchmaschinen.
Wenn das Java-Update künftig Yahoo statt Ask empfiehlt, dürften vielen Nutzern Assoziationen kommen, die Yahoo nicht recht sein können. Ein Sprecher sagte dem WSJ: “Wir haben ganz entschieden sichergestellt, dass der Installationsprozess hochgradig transparent ist und Anwendern eine Wahl lässt.”
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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