Microsoft hat angekündigt, zwei Geschäftsbereiche zu verkaufen. Dabei dürfte es sich um die “harten Entscheidungen” handeln, die CEO Satya Nadella vergangene Woche angekündigt hatte. AOL übernimmt künftig die Verwaltung der Online-Werbung des Softwarekonzerns. Zudem beende Microsoft die Sammlung von Daten für den eigenen Kartendienst, berichtet Recode. Uber kauft demnach einige der Kartentechnologien.
AOL verwaltet und verkauft einer Pressemitteilung zufolge Microsofts Banner-, Mobil- und Videowerbung in den neun wichtige Märkte Deutschland, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Spanien und den USA. Als Gegenleistung nutzt AOL für zehn Jahre Bing als Suchmaschine. Im Rahmen des Geschäfts sollen 1200 Mitarbeiter von Microsoft zu AOL wechseln, berichtet Bloomberg.
Damit kann sich AOL im Wettbewerb mit Google, Facebook und Yahoo deutlich stärken. Im Mai hatte Verizon angekündigt, das US-Unternehmen für 4,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Die Akquisition soll noch im Sommer 2015 abgeschlossen werden.
Darüber hinaus steigt Microsoft aus der Datenerfassung für eigene digitale Karten aus. Die Daten für Bing will der Softwarekonzern in Zukunft von Partnern einholen. Von diesem Schritt profitiert der Fahrdienstvermittler Uber. Dieser übernimmt ausgewählte Technologie, ein Rechenzentrum in Boulder, Colorado, sowie Kameras und einige Patente. Wie viel das Start-up dafür bezahlt, ist nicht bekannt. Zudem wechseln 100 Mitarbeiter die Seiten.
“Mapping ist das Herzstück, das Uber toll macht”, zitiert Recode das Unternehmen. “Wir werden weiterhin mit Partnern zusammenarbeiten, sowie in unsere eigene Technologie investieren, um die bestmögliche Erfahrung für Fahrgäste und Fahrer zu ermöglichen.”
Uber galt auch als möglicher Kaufinteressent des Kartendienstes Nokia Here. An diesem sind auch die deutschen Autohersteller Audi, BMW und Daimler interessiert. Diese gelten als Favoriten. Allerdings habe man sich noch nicht auf einen Preis mit den Finnen einigen können. Nokia fordert 4 Milliarden Dollar für die Kartensparte. In der Bilanz bewertet es Here jedoch nur mit 2 Milliarden Dollar.
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