Die Analytical Engine als Lego-Set

Die Analytical Engine aus Lego. (Bild: Stewart Lamb Cromar)

Die Maschine von Charles Babbage und Ada Lovelace stellt einen wichtigen Schritt in der Geschichte des Computers dar. Auf der Kreativplattform Lego Ideas des dänischen Klötzchenunternehmens sucht Stewart Lamb Cromar nach Unterstützern für seine Idee.

Am 10. Dezember jährt sich der Geburtstag von Ada Lovelace zum 200. Mal. Sie gilt als die erste Programmiererin der Welt. Den Jahrestag hat Stewart Lamb Cromar zum Anlass genommen, ein spezielles Lego-Set zu entwerfen. Zu ihren Ehren hat er die Analytical Engine von Charles Babbage aus Lego nachgebaut. Auf der Kreativplattform Lego Ideas sucht er nun Unterstützter, damit Lego das Set offiziell in das Portfolio aufnimmt und auf den Markt bringt.

Damit das Lego-Set von dem dänischen Konzern anerkannt wird, benötigt es 10.000 Unterstützer. Das im Mai gestartete Projekt hat mittlerweile fast 1400 Fans gefunden. Die auf ein Jahr angelegte Kampagne hat Lego um ein halbes Jahr verlängert. Somit hat Cromar noch fast 500 Tage Zeit, um das Ziel zu erreichen.

Das Analytical-Engine-Lego-Set besteht aus monochromen Bausteinen und soll auch Platz für einen Raspberry Pi haben – nicht im Set enthalten. Das Set besteht aus der Maschine mit abnehmbaren Dach, zwei Serviceklappen, einer Lampe, Lochkarten, einer Eule sowie Minifiguren von Ada und Charles.

Die Analytical Engine aus Lego. (Bild: Stewart Lamb Cromar)
Die Analytical Engine aus Lego. (Bild: Stewart Lamb Cromar)

Als Bonus-Sets hat sich Cromar ein Klassenzimmer der jungen Ada ausgedacht – mit Schulpult, Tintenfass, Tafel, Parkettboden, Fledermaus und der jungen Ada als Minifigur. Für Babbage hat er sich zudem eine Tee-Party-Szene überlegt. Bestehend aus Kuchen, Teetassen, Kerzenständer, Tisch und Stühlen.

Computergeschichte

Die Analytical Engine stammt eigentlich von Charles Babbage aus dem Jahr 1837. Die Maschine hatte er aber mit Hilfe von Lovelace entwickelt. Sie stellt einen wichtigen Schritt in der Geschichte des Computers dar. Die Analytical Engine wurde leider nie realisiert und wäre 30 Meter lang und 10 Meter breit gewesen.

Dabei handelt es sich um eine Maschine für allgemeine Anwendungen. Angetrieben von einer Dampfmaschine sollte sie die vier Grundrechenarten beherrschen können. Die Befehle und Daten sollten über Lochkarten eingeben werden können. Damals nutzten bereits mechanische Webstühle diese Methode.

Über einen Drucker und einen Kurvenschreiber sollten die Ergebnisse ausgegeben werden. Außerdem plante Babbage, dass die Analytical Engine Zahlen in Lochkarten oder wahlweise Metallplatten stanzen kann. Sie benutzte dezimale Gleitkommaarithmetik und es war Speicher für 1000 Wörter zu 50 Dezimalstellen vorgesehen – das entspricht etwa 20,7 kB.

Die Programmiersprache stammte von Lovelace. Sie war ähnlich strukturiert wie heutige Assemblersprachen. Mit ihr hätten auch Schleifen und bedingte Verzweigungen genutzt werden können. Lovelace sah drei unterschiedliche Arten von Lochkarten vor: Eine für arithmetische Operationen, eine für numerische Konstanten und eine für Lade- und Speicheroperationen, um Zahlen aus dem Speicher in die Recheneinheit und wieder zurück zu transferieren.