Mirantis packt OpenStack in Appliances
Zu komplex, zu akademisch, zu fragmentiert und für “normale” Anwender kaum zu beherrschen, so lautet derzeit das einhellige Urteil über OpenStack. Dennoch interessieren sich viele Unternehmen für die vielversprechende Technologie.
Mirantis, einer der wichtigsten OpenStack-Pioniere packt die eigene OpenStack-Distribution jetzt in eine Appliance. Die Mirantis Unlocked Appliances wird von Mirantis Unlocked Rack Partnern zertifiziert und ausgeliefert. Diese Unlocked Appliances sind konvergierte Infrastruktur-Appliances, die als Single- oder Multi-Rack-Infrastruktur zusammen mit Mirantis OpenStack aufgebaut werden. Die Racks enthalten dann eine schlüsselfertige, zertifizierte und geprüfte OpenStack-Implementierung und umgehen damit weitgehend die aufwändige Implementierung des Cloud-Managements.
Über die vorkonfigurierten Appliances lassen sich der Einsatz von OpenStack deutlich beschleunigen. Auch die Entwicklung und Implementierung von neuen Cloud-Anwendungen sollen, wie der Hersteller versichert, so deutlich schneller von statten gehen. Bislang sind sich Marktexperten einig: OpenStack ist für viele Anwender derzeit noch zu komplex und zu akademisch. Dieses Problem versucht Mirantis über den Appliance-Ansatz zu beheben.
Technologisch basieren die ersten Appliances auf Produkten von Dell und Juniper Networks. Neben agiler Entwicklung cloud-nativer Anwendungen sei so auch die Implementierung container-basierter Services in Produktionsumgebungen möglich. Als Konfigurationen stehen Server mit sechs Rechenknoten und 12 TB nutzbarem Speicher bis zu einem vollständigen Rack mit 24 Rechenknoten und 24 TB nutzbarem Speicher oder maximal zwei Racks für mehr als 1500 virtuelle Maschinen und 48 TB nutzbaren Speicher zur Auswahl.
Die Rechen- und Basisknoten decken die R630-Server von Dell ab. Für die Speicherknoten nutzt Mirantis die Dell PowerEdge R730xd-Server mit E5-2600 Xeon-SSDs sowie Intel SSD-basiertem Cache.
Als Software kommt Mirantis OpenStack 6.1 zum Einsatz. Und mit 2 Juniper QFX5100s decken die Appliances den Datenpfad ab und ein Juniper EX3300 sorgt für das Management.
Etwa 20 Prozent der Hardware-Ressourcen werden dabei für den Appliance-Formfaktor benötigt. Alex Freedland, Mitbegründer und Chef von Mirantis begründet das damit, dass die Appliance so ein einfach einzurichten und zu betreiben ist. “Mirantis Unlocked Appliances vereint diese Nutzerfreundlichkeit mit der Offenheit und Flexibilität von OpenStack – geliefert als Cloud-in-a-Box. Unsere erste Appliance deckt den typischen OpenStack-Anwendungsfall ab – die Entwicklung cloud-nativer Applikationen – und wird von Certified Rack Partnern im gesamten Ökosystem gebaut und ausgeliefert.”
Im Rahmen des Unlocked Appliance-Programms kooperiert Mirantis mit Unlocked Technology Partnern – Hardware- und Softwareanbieter – bei der Entwicklung und vorherigen Validierung einer Architektur-Konfiguration. Anschließend bauen, liefern und zertifizieren Rack Partner die entsprechenden Appliances für Kunden.
Redapt, ein auf Cloud spezialisierter Systemintegrator mit Sitz in Redmond, Washington, ist der erste Certified Rack Partner und von diesem Hersteller stamm auch die erste Appliance: Mirantis Unlocked Appliance for Cloud Native Applications.
Neben der Entwicklung und Zertifizierung der Appliance validierte Redapt im Rahmen einer technischen Kooperation mit Mirantis vorab die Referenzarchitektur.
“Die Architektur, die Redapt zusammen mit Mirantis entwickelt hat – mit Mirantis OpenStack als Herzstück – nimmt OpenStack die Komplexität, die mit OpenStack häufig assoziiert wird. Redapt wird eng mit seinen Kunden zusammenarbeiten, um Mirantis Unlocked Appliances, die im Data Center Plug&Play-fertig ankommen, zu bauen, zu liefern und zu installieren”, kommentiert Josh Lindenbaum, Vice President of Business & Corporate Development bei Redapt.