IBM hat den ersten funktionsfähigen Prozessor in 7 Nanometern Strukturbreite gebaut. Den Testchip haben Forscher von IBM Research gemeinsam mit Globalfoundries, Samsung, und dem College of Nanoscale Science and Engineering des Polytechnic Institute der State University of New York entwickelt. Dieser erlaubt der Allianz zufolge über 20 Milliarden Transistoren auf einem Chip von der Größe eines Fingernagels.
“Das ist ein sehr wichtiger Schritt”, sagte Mukesh Khare, Vice President für Halbleitertechnologien bei IBM Research. “Wir haben mehr als fünf Jahre an dieser Technologie gearbeitet.”
Vor allem drei von der Allianz neu entwickelte Halbleiterverfahren und -technologien hätten zum Erfolg geführt, so IBM weiter. Die Forscher haben die Flächenskalierung um fast 50 Prozent im Vergleich mit der aktuell fortschrittlichsten 10-Nanometer-Technologie erreicht. Diese befindet sich noch auf dem Weg zur Umsetzung befindet.
Die Forscher konnten unter anderem Silizium-Germanium im Transistorkanal umsetzen, um eine Verbesserung der Transistorleistung in der 7-Nanometer-Technologie zu erreichen. Außerdem sei es nun möglich, Transistoren mit einem Abstand von weniger als 30 Nanometern zu schichten. Darüber hinaus hätten die Wissenschaftler die Extrem-Ultraviolett-Lithografie (EUV) auf unterschiedliche Ebenen der Chipfertigung integriert.
“Diese Innovationen haben das Potenzial, das Stromverbrauch-Rechenleistung-Verhältnis der nächsten auf dieser Technologie basierenden Systeme um mindestens 50 Prozent zu verbessern”, heißt es in einer Pressemitteilung von IBM. Ziel sei es, die Anforderungen zukünftiger Big-Data-, Cloud- und Mobilanwendungen zu erfüllen.
Bereits durch IBMs 10-Nanometer-Technologie konnte das Stromverbrauch-Rechenleistung-Verhältnis im Vergleich zu 14-Nanometer-Chips um 40 bis 50 Prozent gesteigert werden. Somit sind Hersteller in der Lage, Systeme zu entwickeln, die bei gleicher Rechenleistung deutlich weniger Strom verbrauchen oder bei gleicher Leistungsaufnahme eine deutlich höhere Performance bieten.
In den vergangenen Jahren war Intel zumeist der Vorreiter bei der Einführung neuer Produktionsverfahren. Zuletzt reduzierte der Hersteller die Strukturbreiten alle zwei Jahre. Wie weit Intels Forschung im Bereich 7-Nanometer-Fertigung ist, ist unklar. “Intel hat öffentlich noch nichts konkretes zur 7-Nanometer-Entwicklung gesagt”, erklärte Forrester-Analyst Richard Fichera. “Es ist schwer, langfristig gegen Intel zu wetten, aber die Arbeit der IBM-Forscher sagt ganz klar aus, dass Intel schon ihren Atem im Nacken spürt.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…
Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…
Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…
Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…
Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.
Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…