Zwei Zero-Day-Lücken gefährden Flash Player

Fire Eye und Trend Micro haben in Flash Player zwei weitere Zero-Day-Lücken entdeckt. Adobe hat die Befunde bereits bestätigt. Das Unternehmen bewertet die Schwachstellen als kritisch. Sie betreffen Windows, Mac OS und Linux. Die Details dazu fanden sich in den Geschäftsunterlagen, die dem italienischen Spähsoftwareanbieter Hacking Team entwendet wurden.

Konkret stecken die Fehler in den Versionen 18.0.0.203 und früher sowie 13.0.0.302 und früher für Windows und Mac OS X und 11.2.202.481 und früher für Linux. Auch die in Google Chrome für Linux enthaltene Version 18.0.0.204 ist betroffen. Adobe zufolge nutzten Angreifer die beiden Sicherheitslücken bereits aktiv aus. Noch im Lauf der Woche will es einen Patch veröffentlichen.

Wie Trend Micro in einem Blog schreibt, handle es sich beider Schwachstelle mit der Kennung CVE-2015-5123, um einen Value-of-trick-Bug. Dieser kann den Flash Player abstürzen lassen. FireEye zufolge ist die Flash-Lücke CVE-2015-5122 ein Use-after-free-Bug in der Komponente DisplayObject. Angreifer können über diesen Schadcode einschleusen und ausführen. In dem von Hacking Team entwickelten Proof of Concept starte der Windows-Taschenrechner, heißt es weiter in dem Blog.

“Da die Hacking-Team-Unterlagen öffentlich zugänglich sind, stellen sie ein Risiko für Nutzer dar”, schreibt Threat Analyst Peter Pi im Trend-Micro-Blog. “Deswegen raten wir Nutzern, Adobe Flash Player bis ein Patch zur Verfügung steht vorübergehend zu deaktivieren.”

Adobe hatte bereits in der vergangenen Woche einen Patch für Flash Player veröffentlicht, der 36 Sicherheitslücken beseitigt. Dazu zählte auch eine Schwachstelle, die in den Dokumenten von Hacking Team beschrieben wird. Auch sie erlaubte es Hackern, die Kontrolle über ein betroffenes System zu übernehmen.

Mehr zum Thema

Alternativen für Reader, Photoshop & Co.

Der Flash-Player ist am Ende. Zum Glück, denn er ist ein Einfallstor für Trojaner und Hacker, und mit HTML5 gibt es einen passenden Ersatz. Doch ein Leben ganz ohne Adobe? Ohne Reader? Ohne Photoshop? Es ist möglich – mit Programmen, die dazu noch kostenlos sind.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago