Jolla hat auf dem Mobile World Congress Shanghai Sailfish OS 2.0 präsentiert. Das Update des alternativen Mobilbetriebssystems ist den Entwicklern zufolge die größte Weiterentwicklung von Sailfish. In den nächsten Wochen erhalten zunächst Early-Access-Nutzer die Aktualisierung. Kurz darauf soll es an sämtliche Anwender verteilt werden.
Sailfish 2.0 bringt ein überarbeitetes Design der Benutzeroberfläche mit sich, das speziell für flüssiges Multitasking entwickelt wurde. Außerdem hat Jolla die Unterstützung von Android-Apps sowie den Browser verbessert. Auch an der Leistung und Stabilität des Betriebssystems haben die Entwickler gearbeitet. Mit dem Update hat Jolla Sailfish auch für das Jolla Tablet – das Ende Juli auf den Markt kommen soll – vorbereitet.
Bei der Entwicklung von Sailfish 2.0 hat Jolla nach eigenen Angaben vor allem auf Berichte von Nutzern gehört. Dafür konnten Anwender ihre Meinung auf together.jolla.com abgeben.
Jollas Sailfish OS ist eine Weiterentwicklung des quelloffenen, auf Linux basierenden Betriebssystems MeeGo, das wiederum aus der Zusammenlegung von Nokias Betriebssystem Maemo und Intels Moblin-Projekt hervorgegangen ist. Jolla hat dafür den Kern von MeeGo mit einer neuen Oberfläche versehen. Ein Vorteil des OS ist, dass es auch Android-Anwendungen ausführen kann.
Auf dem Mobile World Congress hat Jolla außerdem den ersten Lizenzpartner für Sailfish OS vorgestellt. Das Unternehmen Intex Technologies – zweitgrößter indischer Smartphone-Hersteller – will noch in diesem Jahr Geräte mit dem alternativen Mobilbetriebssystem auf den heimischen Markt bringen.
Jolla hat außerdem Referenzplattformen für Sailfish-Geräte erstellt. Auf diese Weise sollen Smartphones und Tablets schneller von Partner verkauft werden können. Unterstützt werden Qualcomms Snapdragon SoC der Reihen 200, 600 und 800 mit LTE-Support. Mit diesem breiten Portfolio sollen Geräte in möglichst vielen Preisklassen ermöglicht werden.
Darüber hinaus hat Jolla die Gründung von Sailfish India angekündigt. Dies ist eine Initiative für ein regionales Mobilökosystem. Zu den Partnern gehören Intex Technologies, Times Internet, der größte digitale Medienkonzern in Indien und Snapdeal, Indiens größter Online-Marktplatz.
Anfang Juli hatte Jolla das Hardwaregeschäft in ein eigenes Unternehmen ausgelagert. Es will sich künftig auf die Software-Entwicklung konzentrieren. Die Gerätesparte werde weiterhin Produkte für Verbraucher und Firmen weltweit anbieten, die besonderen Wert auf ihre Privatsphäre legten, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Dazu gehört neben dem 249 Euro teuren Jolla Smartphone auch ein Tablet, das allerdings noch nicht verfügbar ist.
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