Von VideoCall bis Presence Management soll ein UC-System möglichst alles können. Doch nur weinigen Fällen bekommt der Anwender in einem Produkt das gesamte Funktions-Spektrum – es klaffen Lücken abseits der Basis-Funktionalitäten. Dann ist der Kauf von Add-Ons fällig. Daher lohnt sich ein genauer Blick in die Funktionslisten auf jeden Fall.
Dass Audio-Telefonate kein Problem sind, ist eigentlich selbstverständlich – schließlich sind die Systeme häufig digitale Telefonanlagen mit Zusatzfunktionen. Das Gleiche gilt für den Textaustausch per Chat. Auch Audiokonferenzen kann man daher mit jeder der Plattformen durchführen. Allerdings kann es durchaus passieren, dass man zur Einbindung alter PBX-Anlagen Zusatzsoftware benötigt, beispielsweise ist das manchmal beim nicht in der Tabelle vorkommenden Lync der Fall.
Videocalls und Videokonferenzen finden sich überall außer bei C4B, Servonic, wo diese Funktion über ein eventuell vorhandenes MS-Lync-System realisiert wird, und Unify OpenScape Business. Hier braucht man die optionalen Zusatzprodukte OpenStage 60, OpenScape DP55 IP oder OpenScape Web Collaboratin. Verwendet ein Kunde OpenScape4000, braucht er für Videokonferenzen zusätzlich ein Gateway und eine entsprechende Third-Party-Lösung. Bei OpenScape Business ist OpenScape Web Collaboration nötig und OpenScape 4000 verwendet OpenScape UC, eine SOA-Anwendung, die sich in verschiedene Business-Applikationen einklinken kann. OpenScape 4000 verwendet sie auch, um Document Sharing, Whiteboarding und – alternativ zur Webapplikation Circuit – Diskussionsforen zu realisieren.
Nicht ganz so selbstverständlich ist, dass die UC-Plattform eine eigene Kalenderfunktion mitbringt. Servonic verzichtet ganz darauf, während Starface einen Kalender plant. Avaya und Swyx verlassen sich hier auf die Integration von beliebigen Drittprodukten, C4B greift auf Outlook zurück, IBM auf Lotus Notes, Mitel MiVoice Business/MiCollab auf vorhandene Groupware.
Das Kontaktmanagement gehört zu den Kernfunktionen der meisten Plattformen, nur Starface und Mitel MiVoice Business/MiCollab sind bislang nicht mit der Funktion ausgerüstet, doch Starface plant ihre Implementierung. MiVoice Business/MiCollab greift auf vorhandene Groupware zurück.
Sehr effektivitätssteigernd kann es wirken, wenn Anwender gemeinsam Dokumente bearbeiten können, um beispielsweise am Ende eine konsolidierte Version zu erstellen. Dazu werden häufig auch “graue” Produkte wie Dropbox an der IT-Abteilung vorbei verwendet, eine unkompliziert bedienbare Sharing-Funktion in der UC-Plattform kann gegebenenfalls solchen Praktiken, die häufig aus der Not geboren werden, durch die Bereitstellung einer legalen Alternative einen Riegel vorschieben.
Doch das sogenannte Document Sharing ist keinesfalls eine Standard-Funktion der UC-Plattformen. Bei C4B, Nfon und Swyx fehlt sie ganz, bei Avaya und Oracle ist sie optional erhältlich. Bei Cisco muss man auf die Zusatzprodukte Cisco Unity Connection oder UCCE zurückgreifen, bei IBM auf IBM Connection Files. Auch bei Unify sind je nach gewähltem UC-Produkt Zusatzlösungen fällig. Bei OpenScape Voice haben Kunden die Wahl zwischen der Web-Applikation Circuit und OpenScape Web Collaboration, bei OpenScape Enterprise Express können sie nur Open Scape Web Collaboration verwenden, bei OpenScape 4000 nur Circuit.
Auch ein Whiteboard, also eine Plattform, auf der unterschiedliche Dokumente während einer Kommunikationssitzung dargestellt werden, ist in vielen der Plattformen vorhanden. Gänzlich verzichtet haben auf dieses Feature C4B, Innovaphone und Servonic. Avaya bietet es optional an. Cisco ermöglicht Whiteboarding über die Zusatzprodukte Unity Connection oder UCCE, IBM über Sametime Webmeeting hinsichtlich der Screens und IBM docs für die Dokumente, Oracle beschränkt sich auf ScreenSharing, das auch bei Starface geplant ist, Unify realisiert die Funktion mit OpenScape Web Collaboration.
Diskussionsforen werden von vielen Anbietern als persistenter Chat umgesetzt. So handhaben es Alcatel-Lucent Enterprise, C4B, Cisco, IBM und das Mitel-Produkt MiVioce Office 400. Das ist wohl auch der Grund, warum manche Anbieter, die einen Chat im Funktionsprogramm haben, ganz darauf verzichten. Dies trifft auf Avaya, Servonic, Starface und Swyx zu. Oracle realisiert Diskussionsforen optional. Nfon greift wie bei einigen anderen Funktionen auf MS Lync zurück, was die Plattform besonders als Ergänzung zu Lync interessant macht, aber auch die Frage aufwirft, ob Lync nicht in seiner neuen Form als Skype for Business zum Konkurrenten für die Lösung mutiert. Unify verwendet in der Regel Circuit für Diskussionsformen.
Die Ausstattung mit Verwaltungsfunktionen ist in der Regel großzügig. Die Integration von Computerkommunikation und Telefonie bieten alle Hersteller an, Oracle allerdings nur optional. Die automatische Weiterleitung von Anrufen haben bis auf Oracle und Cisco, wo man hierfür wieder Unit Connection oder UCCE benötigt, alle Hersteller im Programm. Einen interaktiven Anrufbeantworter bieten integriert alle außer C4B, Oracle und IBM, wo die Anrufbeantworterfunktion über das Zusatzprodukt IBM Sametime Unified Telephony realisiert wird.
Die Eingangskommunikation lässt sich bei den meisten Produkten filtern. C4Bs xPhone Connect fehlt die Funktion, Avaya bietet sie optional an, IBM realisiert sie als regelbasierte Rufweiterleitung mit IBM Sametime Unified Telephony.
Die in Deutschland wohl umstrittenste UC-Funktion ist das Präsenzmanagement. Es lässt sich hierzulande aus arbeitsrechtlichen Gründen nur unter bestimmten Umständen praktisch einsetzen, ist aber lückenlos in allen Produkten dieser Marktübersicht realisiert.
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Oft sind es ja die noch nicht so bekannten Systeme, die den besten Funktionsumfang bieten. Dazu zählt ganz sicher zezaro biz, die nicht nur alle Funktionen zum monatlichen Festpreis anbieten, sondern optional klassische Call Center Dienstleistungen als Virtual Service anbieten: http://www.zezaro.com/index.php/zezaro-biz/unified-communications
Unfassbar, wie schlecht dieser Artikel recherchiert ist und was hier verglichen wird. Ich lade Ariane Rüdiger herzlich zu einem kleinen Realty Check ein.