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Chinesische Fabrik stellte 41.000 Fake-iPhones her

Im Norden von Peking hat eine Fabrik seit Januar über 41.000 gefälschte iPhones hergestellt. Die Polizei der chinesischen Hauptstadt hat das Werk bereits geschlossen. Das berichtet Reuters. Demnach hatten die Smartphones einen Marktwert von bis zu 120 Millionen Yuan (17,7 Millionen Euro). Einige der iPhone-Klone sollen bis in die USA gelangt sein. Zudem seien insgesamt neun Verdächtige verhaftet worden.

In dem Bericht heißt es weiter, dass die Razzia bereits im Mai stattgefunden habe, aber die Behörde für öffentliche Sicherheit erst am Sonntag über soziale Medien darüber informiert hat. Ein Ehepaar aus Shenzen leitete demnach die Fabrik. Die Stadt gilt als einer der wichtigsten Standorte für die Fertigung elektronischer Geräte in China. Mehrere Hundert Angestellte sollen in der Fabrik gearbeitet haben. Sie hätten die für den Export bestimmten falschen iPhones aus gebrauchten Smartphone-Komponenten gefertigt.

Nur etwa 1400 Smartphones sowie große Mengen Zubehör hätten die Behörden bei der Razzia sichergestellt. Die Pekinger Behörden erhielten aus den USA Hinweise auf die Fälscher. Einige gefälschte Geräte seien auch in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt worden. Die Fabrik habe sich offiziell als Werkstatt für elektronische Geräte ausgegeben. Wie viele gefälschte iPhone tatsächlich dort gefertigt und wohin sie geliefert wurden sei bislang nicht bekannt.

Reuters zufolge versucht China mit härterem Vorgehen gegen Produktpiraterie, seinen Ruf des Landes als Zentrum für Produktfälschungen auszuräumen. Außerdem ist Apple einer der beliebtesten Marken in der Volksrepublik. Der iPhone-Hersteller konnte im abgelaufenen Geschäftsquartal den Umsatz dort um 119 Prozent auf 13,2 Milliarden Dollar steigern. Für Apple ist China damit bedeutender als Europa, wo es nur 10,3 Milliarden Dollar umgesetzt hat.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Behörden des Landes gegen Betrüger vorgegangen sind, die die Popularität von Apple-Produkten für ihre Zwecke benutzt haben. 2011 entdeckten Blogger in Kunming im Südwesten des Landes mehrere nicht autorisierte Einzelhandelsgeschäfte, die die Einrichtung von offiziellen Apple Stores sowie die Kleidung der Mitarbeiter kopiert hatten.

Der von Reuters berechnete Marktwert der gefälschten iPhones ist allerdings anzuzweifeln. Da Original-iPhones für die Inbetriebnahme bei Apple erst aktiviert werden müssen, dürften die Fälschungen kaum mit iOS ausgestattet gewesen sein. Stattdessen werden iPhone-Klone meist mit Android betrieben. Solche Geräte sollten aber nicht den von Reuters angesetzten Durchschnittspreis von 463 Dollar erzielen – in Asien werden gefälschte iPhones nämlich bereits ab 40 Dollar verkauft.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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