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Informatiker wollen nicht zum FBI

In den letzten drei Jahren kein Marihuana und in den letzten zehn Jahren keine andere illegale Droge. Das schreckt offenbar viele Informatiker ab, bei der US-Bundespolizei FBI anzufangen. Das geht aus einem aktuellen Bericht (PDF) des Rechnungshofs des US-Justizministeriums hervor. Demnach sind 52 von 134 Stellen im Bereich Cybersicherheit unbesetzt.

Ein FBI-Mitarbeiter sagte dem Bericht zufolge, dass zum Start der Bewerbungen sich rund 5000 Interessenten melden. Davon erfüllen lediglich 2000 die ersten Kriterien des FBI. Von diesen stellt die Bundesbehörde nur 2 Leute ein. Ein weiterer Mitarbeiter sieht in den umfangreichen Untersuchungen zum Hintergrund der Bewerber das Problem – dazu zählen auch die Drogenvorschriften. Dazu käme, das FBI-Angestellte US-Staatsbürger sein müssen.

Darüber hinaus sei die Bezahlung bei der Bundespolizei zu gering. Dem Bericht zufolge entscheiden sich viele Informatiker für eine Stelle im Bereich Cybersicherheit in der Privatwirtschaft, da sie dort mehr Gehalt erhalten.

FBI Logo (Bild: FBI)

Das FBI arbeitet aber bereits daran, wieder attraktiver für Informatiker zu werden. Ziel ist es Mitarbeiter von Privatfirmen abzuwerben. Unter anderem will die Behörde ein Programm zum Zurückzahlen von Studiendarlehen – ein wichtiges Anliegen respektive Problem von vielen Studenten in den USA. Zudem will das FBI vermehrt in Schulen für das FBI University Education Program werben. Dafür sucht die Personalabteilung der Behörde nach Schulen, Universitäten, Vereinen und professionellen Organisationen, die sich auf Cyberausbildung spezialisiert haben. Auch die Bezahlung will das FBI verbessern.

Aber auch die bereits beim FBI angestellten Informatiker sollen motiviert werden, bei der Behörde zu bleiben. Dafür sind sind zahlreiche Weiterbildungsprogramme geplant. Dafür hat die Bundespolizei begonnen, die wichtigsten Eigenschaften von Cyberagenten zusammenzustellen. Um Mitarbeiter mit diesen Eigenschaften zu fördern, arbeitet das FBI mit dem privaten SANS Institute zusammen. Dieses hat sich auf die Ausbildung und Zertifizierung von Cybersicherheitsexperten spezialisiert.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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