Categories: CybersicherheitVirus

Gefälschte Window-10-Mails mit Trojaner im Umlauf

Cisco hat gefälschte Mails mit einem angeblichen Upgrade auf Windows 10 entdeckt. Diese enthalten allerdings einen Trojaner namens CTB-Locker, der Dateien auf der Festplatte verschlüsselt. Nutzer sollen für die Freigabe innerhalb von 96 Stunden Geld an die Cyberkriminellen zahlen.

Die E-Mails stammen von dem Absender update@microsoft.com und sollen somit den Anschein erwecken, dass sie von einem offiziellen Microsoft-Account stammen. Im Betreff tragen sie “Windows 10 Free Update”. Klicken Nutzer allerdings auf den im Anhang befindlichen Win10Installer, startet der Trojaner.

Der Text der angeblichen Microsoft-Mail enthält zahlreiche Darstellungsfehler. Jedoch versuchen die Cyberkriminellen, die Nachrichten so echt wie möglich erscheinen zu lassen. Dafür steht sogar unter jeder Mail, dass sie mit “MailScanner” überprüft und für virenfrei befunden wurde. Zudem lehnt sich das Design an das Blau von Windows 10 an.

Die gefälschten Windows-10-Mails fallen durch eine fehlerhafte Darstellung von Buchstaben auf. (Screenshot: Cisco)

Für das Verschlüsseln der Dateien verwenden die Angreifer – die Cisco in Thailand vermutet – die Ransomware CTB-Locker. Der Sicherheitsanbieter hat in letzter Zeit einen Anstieg des, seit Sommer 2014 im Umlauf befindlichen, Trojaners registriert. Dieser funktioniere wie andere Verschlüsselungs-Malware.

CTB-Locker setze asymmetrische Verschlüsselung ein, ohne den entsprechenden Schlüssel auf dem infizierten System zu hinterlegen. Die Cyberkriminelle versuchen durch den Einsatz von Tor und Bitcoin, anonym zu bleiben.

Cyberkriminelle setzten Erpresser-Malware ein, um schnell an Geld zu kommen. Sie nutzen dabei aus, dass Anwender unter Druck das “Lösegeld” für ihre wahrscheinlich wichtigen Daten ohne großen Widerstand bezahlen.

Opfer des CTB-Locker haben nur 96 Stunden Zeit, um das Lösegeld für ihre verschlüsselten Daten zu bezahlen. (Screenshot: Cisco)

Anfang des Jahres tauchte beispielsweise eine neue Version von Cryptowall auf. Die Ransomware verteilt sich über E-Mails und Online-Anzeigen. Cryptowall 3.0 verschlüsselt Dateien eines Nutzers. Die Schadsoftware zeigt dann eine Website an, die das Opfer auffordert, innerhalb von sieben Tagen 500 Dollar in Bitcoins zu zahlen. Dann würden die Daten wieder frei gegeben. Nach Ablauf der Frist erhöhe sich das Lösegeld auf 1000 Dollar.

Im August 2014 warnte Kaspersky vor der Erpresser-Malware Zerolocker. Sie ist vergleichbar mit Cryptolocker und kann Dateien mit einem starken Algorithmus verschlüsseln. Für die Freigabe fordern Cyberkriminelle ein Lösegeld. Zerolocker verschlüsselt allerdings nicht selektiv, sondern unabhängig vom Dateityp nahezu alle Dateien eines betroffenen Systems.

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

1 Tag ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

2 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

2 Tagen ago

Coveo beschleunigt europäisches Wachstum durch Expansion in der DACH-Region

Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.

3 Tagen ago

Britische Behörden setzen auf Oracle Cloud

Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…

3 Tagen ago

Windows 10: Wer haftet für Datenschutz nach Support-Ende?

Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.

3 Tagen ago