The Document Foundation (TDF) veröffentlicht LibreOffice 5.0. Die neue Version sorgt laut Projekt für eine verbesserte Oberfläche. Dafür führt LibreOffice 5.0 neue Icons ein und optimiert die Nutzerführung in den Menüs und in der Sidebar. Durch eine neue Vorschaufunktion werde auch das Formatieren von Texten einfacher und intuitiver, versprechen die Entwickler.
Zudem verbessern neue und erweiterte Filter den Umgang mit proprietären Formaten. Davon profitiert unter anderem auch die Kompatibilität zu Dokumenten aus Microsoft Office oder Apple iWork. Auch der Datenaustausch über Im- oder Exportfilter wird in der neuen Version optimiert. So ist es jetzt unter anderem möglich, PDF-Dokumente, die mit LibreOffice erzeugt wurden, mit einem Zeitstempel zu versehen.
Mit LibreOffice 5.0 versucht The Document Foundation auch die quelloffene Lösung für die mobile Nutzung unter Android und Ubuntu Touch zu optimieren.
LibreOffice 5.0 liefert zudem für die Tabellenkalkulation komplexe Formeln, neue Funktionen und eine verbesserte bedingte Formatierung. Daneben sorgt die neue Version auch für eine optimierte Adressierung von Tabellen und das Zuschneiden von Bildern. Durch die neue Funktionsvielfalt und die zahlreichen Verbesserungen am zugrunde gelegten Code, die für eine verbesserte Leistungsfähigkeit sorgen, soll sich Tabellenkalkulation auch für den Einsatz in großen Unternehmen eigenen.
Für die professionelle Nutzung in Firmen und Organisationen unterschiedlicher Größe empfiehlt TDF jedoch den Einsatz von Version 4.4.5. LibreOffice 5.0 adressiert derzeit eher “Technikbegeisterte” und “Early Adobpers”. Allerdings rät die Foundation auch nicht uneingeschränkt zum Einsatz von LibreOffice. Es sollte dieser Schritt nur dann gewagt werden, wenn “das Projekt durch zertifizierte Fachleute unterstützt wird, die professionellen Level 3-Support, Migrationsberatung und Trainings gewährleisten können.
In der Suite sollen inzwischen mehr als 25.000 Fehler von Freiwilligen behoben worden sein. Dadurch ist LibreOffice 5.0 leistungsfähig und stabil. Davon zeugen auch verschiedene Tests. Dank einer regelmäßigen Dokumentanalyse sollen Abstürze, Fehler und Regressionen frühzeitig erkannt werden können.
“Im Jahr 2010 haben wir einen ziemlich alten Quellcode geerbt, der zunächst bereinigt, verbessert und verschlankt werden musste, bevor wir überhaupt erst die Office-Suite entwickeln konnten, die uns schon lange vorschwebte”, kommentiert Michael Meeks, Mitglied im Vorstand der TDF und einer der führenden LibreOffice-Entwickler.
Und seit 2010 habe die Software verschiedene Entwicklungsstadien durchlaufen: Version 3.x habe den Code von Altlasten bereinigt, die Releases der Version 4.x sorgen für eine verbesserte Nutzerführung und mit der 5.x-Familie soll “die die ganze Suite vor allem in ihrer Oberfläche smarter” werden.
Dafür, so Meeks in einem Blog, sorgen auch Verbesserungen am so genannten VCL-Toolkit, einem Baukasten für Grafiken und das Rendering von Widgets. Die Arbeiten an dieser Komponenten machen einen großen Teil der Entwicklungsarbeit in LibreOffice aus. “5.0 bedeutet die Modernisierung und die Verbesserung von verschiedenen Aspekten dieses Tool-Kits daneben gleichen wir es auch anderen Cross-Plattform-Toolkits an”, hält Meeks fest.
An gleicher Stelle erklärt der Entwickler auch, dass LibreOffice 5.0 zum ersten Mal über einen Windows 64-bit-Build verfügt. Diese Plattform habe – anders als bei anderen 64-bit-Plattformen – bislang für einige Probleme bei LibreOffice gesorgt.
Durch die Arbeit zahlreicher Helfer könne die Code-Basis vergleichsweise Fehlerfrei gehalten werden. Das bestätigt die statistische Auswertung durch das Tool Coverity. Aktuell befinden sich wohl zwei Probleme in insgesamt 6 Millionen Code-Zeilen, was einem äußerst guten Coverity-Wert von 0,001 entspricht. Auch eine Auswertung des Testing-Tools PVS-Studio bescheinigt dem Projekt sehr gute Code-Qualität.
Eine vollständige englischsprachige Liste der neuen Funktionen von LibreOffice 5.0 gibt es hier.
Die Software kann kostenlos herunter geladen werden. The Document Foundation freut sich jedoch über Spenden.
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Von den "deutlich verbesserten Interoperabilitätsfunktionen" kann ich rein gar nichts erkennen. Vor allem die schlechte kompatibilität zu Microsoft Office war es, warum ich von libreOffice vor zwei Jahren zu SoftMaker Office gewechselt bin (denn damit funzt die Interoperabilität tatsächlich problemlos). Dennoch habe ich mir die neue Version mal gezogen. Zwei komplexere Excel-Sheets und zwei Word-Dokumente mit zig Objekten und verschiedenen Formatierungen damit geöffnet, nach wie vor fehlt unter Writer die Hälfte und der Rest ist im Detail anders als das Original. Dieselbe n Dateien mit SoftMaker Office: absolut 1:1 wie das Original.
Es kommen noch ein paar Punkte dazu, warum ich als "Poweruser" LibreOffice nicht so prall finde, aber das NoGo ist eben die mangelnde Kompatibilität.