Categories: Cybersicherheit

Microsoft zahlt bis zu 100.000 Dollar für Schwachstellen

Sicherheitsforscher die Schwachstellen an Microsoft melden, erhalten künftig eine höhere Prämie. Das hat Jason Shirk, Sicherheitsarchitekt bei dem Softwarekonzern, auf der Sicherheitskonferenz Black Hat 2015 in Las Vegas angekündigt. In einem Blog führt er zudem aus, dass das sogenannte Bug-Bounty-Programm zahlreiche Änderungen erfahren hat.

Das “Bounty for Defense”-Programm lobt künftig Prämien zwischen 50.000 und 100.000 Dollar aus. Das Programm erlaubt es Sicherheitsforschern Ideen für Windows- Verteidigungsmechanismen vorzubringen. Diese sollten möglichst auch einen qualifizierten Vorschlag beinhalten, wie sich Schwachstelle künftig vermeiden oder umgehen lassen. Microsoft zufolge bringt diese Prämienerhöhung das Programm auf ein Niveau mit dem Programm zur Aufdeckung “wirklich neuer”, auf Windows abzielender Exploits. Dieses zahlt ebenfalls bis zu 100.000 Dollar.

“Aus neuen Techniken zur Ausnutzung von Schwachstellen zu lernen, hilft Microsoft dabei, die Sicherheit sprunghaft zu verbessern, statt jeweils immer nur eine Anfälligkeit einzufangen, wie das bei einer einzelnen traditionellen Belohnung für gefundene Sicherheitslücken der Fall wäre”, führt das Unternehmen in einer Stellungnahme aus.

Außerdem will sich der Softwarekonzern in Zukunft auf Sicherheitslücken bei der Authentifizierung für seine Lösungen konzentrieren. Im Zuge dessen hat es gleichermaßen die Prämien erhöht. Forscher die im sogenannten “Bonus”-Zeitraum zwischen dem 5. August und dem 5. Oktober eine Authentifizierungsschwachstelle aufdecken erhalten bis zu 30.000 Dollar. Bislang liegt der übliche Standardsatz zwischen 500 und 15.000 Dollar.

Dafür müssen Forscher die Schwachstelle über das Bug-Bounty-Programm für Sicherheitslücken in Microsofts Online-Diensten melden. Der Konzern hat außerdem das Prämienprogramm um das Desktop-as-a-Service-Angebot RemoteApp erweitert. Dieses kann Windows-Anwendungen geräteübergreifend visualisieren und wird in der Azure-Cloud gehostet.

In erster Linie will Microsoft mit den Prämienerhöhungen so viele Forscher wie möglich animieren, dem Softwarekonzern Meldungen über von ihnen gefundene Fehler und Schwachstellen in Windows 10 einzureichen. Damit soll verhindert werden, dass die Anfälligkeiten zu einem echten Sicherheitsproblem mutieren oder gar auf dem Cyber-Schwarzmarkt zum Verkauf angeboten werden.

In dieser Woche gab es bereits das erste kumulative Update für das am 29. Juli veröffentlichte Windows 10. Das als “Service Release 1” bezeichnete Aktualisierungspaket umfasst jedoch ausschließlich nicht-sicherheitsrelevante Patches und Fixes für Microsofts jüngstes OS.

Microsoft hatte vor rund zwei Jahren damit begonnen, Prämien im Rahmen des Bug-Bounty-Programms auszuloben. Es folgte damit dem Beispiel von Google und anderen Unternehmen, die die verantwortliche Aufdeckung von Sicherheitslücken schon länger mit solchen Prämienprogrammen belohnen. Sicherheitsforscher warfen Microsoft vor der Einführung des Prämienprogramms stets vor, ohne eigene Beteiligung von den Programmen anderer Firmen zu profitieren. Zuvor bekam das Unternehmen beispielsweise von Verisigns iDefense und der von HP initiierten Zero Day Initiative Schwachstellen in seiner Software gemeldet. Die beiden zahlten ihrerseits Belohnungen bis zu 10.000 Dollar aus.

[mit Material von Rainer Schneider, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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