Sicherheitsforscher die Schwachstellen an Microsoft melden, erhalten künftig eine höhere Prämie. Das hat Jason Shirk, Sicherheitsarchitekt bei dem Softwarekonzern, auf der Sicherheitskonferenz Black Hat 2015 in Las Vegas angekündigt. In einem Blog führt er zudem aus, dass das sogenannte Bug-Bounty-Programm zahlreiche Änderungen erfahren hat.
Das “Bounty for Defense”-Programm lobt künftig Prämien zwischen 50.000 und 100.000 Dollar aus. Das Programm erlaubt es Sicherheitsforschern Ideen für Windows- Verteidigungsmechanismen vorzubringen. Diese sollten möglichst auch einen qualifizierten Vorschlag beinhalten, wie sich Schwachstelle künftig vermeiden oder umgehen lassen. Microsoft zufolge bringt diese Prämienerhöhung das Programm auf ein Niveau mit dem Programm zur Aufdeckung “wirklich neuer”, auf Windows abzielender Exploits. Dieses zahlt ebenfalls bis zu 100.000 Dollar.
“Aus neuen Techniken zur Ausnutzung von Schwachstellen zu lernen, hilft Microsoft dabei, die Sicherheit sprunghaft zu verbessern, statt jeweils immer nur eine Anfälligkeit einzufangen, wie das bei einer einzelnen traditionellen Belohnung für gefundene Sicherheitslücken der Fall wäre”, führt das Unternehmen in einer Stellungnahme aus.
Dafür müssen Forscher die Schwachstelle über das Bug-Bounty-Programm für Sicherheitslücken in Microsofts Online-Diensten melden. Der Konzern hat außerdem das Prämienprogramm um das Desktop-as-a-Service-Angebot RemoteApp erweitert. Dieses kann Windows-Anwendungen geräteübergreifend visualisieren und wird in der Azure-Cloud gehostet.
In erster Linie will Microsoft mit den Prämienerhöhungen so viele Forscher wie möglich animieren, dem Softwarekonzern Meldungen über von ihnen gefundene Fehler und Schwachstellen in Windows 10 einzureichen. Damit soll verhindert werden, dass die Anfälligkeiten zu einem echten Sicherheitsproblem mutieren oder gar auf dem Cyber-Schwarzmarkt zum Verkauf angeboten werden.
In dieser Woche gab es bereits das erste kumulative Update für das am 29. Juli veröffentlichte Windows 10. Das als “Service Release 1” bezeichnete Aktualisierungspaket umfasst jedoch ausschließlich nicht-sicherheitsrelevante Patches und Fixes für Microsofts jüngstes OS.
Microsoft hatte vor rund zwei Jahren damit begonnen, Prämien im Rahmen des Bug-Bounty-Programms auszuloben. Es folgte damit dem Beispiel von Google und anderen Unternehmen, die die verantwortliche Aufdeckung von Sicherheitslücken schon länger mit solchen Prämienprogrammen belohnen. Sicherheitsforscher warfen Microsoft vor der Einführung des Prämienprogramms stets vor, ohne eigene Beteiligung von den Programmen anderer Firmen zu profitieren. Zuvor bekam das Unternehmen beispielsweise von Verisigns iDefense und der von HP initiierten Zero Day Initiative Schwachstellen in seiner Software gemeldet. Die beiden zahlten ihrerseits Belohnungen bis zu 10.000 Dollar aus.
[mit Material von Rainer Schneider, ZDNet.de]
Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…
Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…
Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…
Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…
Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.
Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…