IBM und Canonical bringen Ubuntu-Mainframe
LinuxONE heißt der neue Mainframe von IBM, den es nur in einer Linux-Ausführung geben soll. Das neue System basiert auf dem z13 und scheint auf den Support von mobilen Projekten ausgelegt zu sein.
IBM stellt den Linux-Mainframe Server LinuxONE vor. Die neue Produktfamilie zielt alleine auf den Betrieb mit Linux. Zusammen mit Canonical hat IBM die Distribution Ubuntu für den Einsatz auf dem Mainframe optimiert.
Die neuen Linux-Mainframes LinuxONE soll es in zwei Ausführungen geben. LinuxONE Emperor richtet sich an große Unternehmen und Rockhopper zielt auf den Einsatz in mittelständischen Unternehmen. Rockhopper und Emperor sind darüber hinaus Namen für zwei Pinguin-Arten.
Modell Emperor kann auf bis zu 8000 virtuelle Maschinen skalieren, berichtet Reuters. Zudem seien tausende Container mit dem Linux-Server möglich, und damit mehr als mit jedem anderen einzelnen Linux-System.
Rockhopper stellt das Einstiegssegment dar. Anwender bekommen die gleiche Funktionalität wie mit dem Groß-System jedoch in kleineren Paketen. Wie es von IBM heißt, lassen sich diese Systeme aber auch problemlos skalieren.
IBM versucht zudem durch ein Abonnement-Ähnliche Lizenzierung der Plattform weitere Einstiegshürden abzubauen. In dem neuen Modell bezahlen Anwender eine monatliche Gebühr für die Plattform, die sie jedoch Inhouse betreiben.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Linux-Foundation mehr oder weniger zeitgleich die Gründung des Open Mainframe Projects bekannt gibt. Das Project ist weitgehend von IBM getrieben und hat sich zum Ziel gesetzt, die Welten des Mainframe und von Open Source weiter zusammen zu bringen.
Damit vollzieht sich auch ein kultureller Wandel bei IBM. Bislang unterstützt seit einigen Jahren IBM lediglich SUSE Enterprise Linux sowie Red Hat als Distribution auf z. Debian, Gentoo, Slackware und Fedora sind bislang ebenfalls auf der Plattform vertreten.
Möglicherweise aber ist die Strategie von Mark Shuttleworth aufgegangen, Ubuntu auch in Richtung Mobile weiter zu entwickeln. Ein weiterer Grund für die Entscheidung, Ubuntu auf den Mainframe zu bringen, könnte auch in der wachsenden Relevanz der Distribution im Unternehmensumfeld zu suchen sein. Zudem haben die beiden Unternehmen bereits in der OpenPower-Initiative zusammen gearbeitet.
Die neuen Systeme sollen laut Reuters für den Einsatz von Apache Spark, MariaDB, PostgreSQL, Node.js und der Automatisierungslösung Chef ausgelegt sein. LinuxONE Empire basiere auf dem im Januar vorgestelltem Mainframe-Modell IBM z13, den IBM unter anderem auch für mobile Transaktionen optimiert hat.
Bislang ist der Reuters-Bericht die einzige Quelle zu dem Bericht. Von IBM und von Canonical liegen derzeit noch keine Stellungnahmen dazu vor.