Google veröffentlicht die dritte Testversion von Android M. Gleichzeitig stellt Google auch klar, wofür das M steht: Marshmallow. Damit steht nun auch die Versionsnummer des nächsten Releases fest: Der Nachfolger von Android 5.x Lollipop heißt Android 6.0 Marshmallow.
Diese dritte Version wird die letzte Vorabversion sein. Mit der Veröffentlichung dieser Versioin gibt Google auch die Final des Software Development Kit (SDK) für Android 6.0 frei.
Es kann über den SDK Manager in Android Studio heruntergeladen werden. Es enthält auch die finalen Versionen der jüngsten Android-APIs, darunter die Programmierschnittstellen für neue Funktionen wie Auto-Backup und App-Berechtigungen.
Die Android Support Library wurde zudem auf die Version 23 aktualisiert. “Die neue Android Support Library vereinfacht die abwärtskompatible Integration der neuen Plattform-APIs wie Berechtigungen und Fingerabdruck-Support”, schreibt Jamal Eason, Produktmanager für Android, in einem Blog.
Darüber hinaus können Entwickler ab sofort auch für Android 6.0 optimierte Apps im Google Play Store einreichen. Zum Start des neuen Betriebssystems werde Google aber auch Google Play aktualisieren, “damit die App-Installation und der Update-Prozess das neue Berechtigungsmodell unterstützen”, ergänzte Eason.
Das neue Modell für App-Berechtigungen soll die Installation und die Aktualisierung von Apps vereinfachen. Entwickler müssen daher Anwendungen auf das neue API-Level 23 umstellen, damit die Apps auch dann noch funktionieren, wenn ein Nutzer einzelne Berechtigungen deaktiviert.
Images der dritten Testversion von Android M verteilt Google über seine Developer-Site für Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 und Nexus Player. Unterstützte Nexus-Geräte sollen das Update in den kommenden Tagen auch Over-the-Air erhalten.
Google benennt die Android-Versionen seit 2009 nach Süßigkeiten: Cupcake, Donut, Eclair, Froyo, Gingerbread, Honeycomb, Ice Cream Sandwich, Jelly Bean, KitKat und zuletzt Android 5.x Lollipop.
Android wird als Geschäftsbereich für Google immer wichtiger. Weltweit läuft das Mobil-OS auf mehr als 80 Prozent aller Smartphones. Hersteller wie Samsung, LG, HTC und Motorola setzten exklusiv oder fast ausschließlich auf das Google-OS. Auch wenn der Internetkonzern Android kostenlos abgibt, führt das Betriebssystem Millionen von Nutzern an Googles Dienste wie Suche, Maps und Youtube heran, die wiederum für eine wesentlichen Teil der Werbeeinnahmen des Unternehmens verantwortlich sind.
Den Lollipop-Nachfolger Android M hatte Google Ende Mai auf seiner Entwicklerkonferenz I/O vorgestellt. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt das Unternehmen eine längere Akkulaufzeit und eine detailliertere Verwaltung der App-Berechtigungen.
Nutzer müssen Anwendungen künftig bei der Installation nicht mehr alle gewünschten Berechtigungen erteilen. Stattdessen fragen Apps unter Android M den Zugriff auf bestimmte Ressourcen erst dann an, wenn sie sie tatsächlich benötigen. Das gilt für das Abrufen von Daten wie Kontakte und Fotos sowie für die Nutzung von Hardwarekomponenten wie Kamera und Mikrofon.
Um den Stromverbrauch von Android-Smartphones weiter zu senken, hat Google eine Funktion namens Doze (auf Deutsch: Halbschlaf) entwickelt. Anhand von Sensordaten stellt Android künftig fest, ob ein Gerät beispielsweise auf dem Schreibtisch liegt und nicht genutzt wird. Das Betriebssystem tritt dann in einen Low-Power-Modus ein und reduziert die Aktivitäten im Hintergrund. Wichtige Benachrichtigungen und Anrufe werden weiterhin durchgestellt, aber die meisten anderen Aktivitäten werden heruntergefahren.
Zudem führt Google verifizierte App-Links ein. Klickt ein Nutzer beispielsweise in einer App auf einen Twitter-Link, wird er derzeit gefragt, ob er den Link im Browser oder der Twitter-App öffnen möchte. Lässt ein Entwickler seine App für diese Funktion verifizieren, wird sie unter Android M automatisch gestartet.
Für Google Now verspricht der Internetkonzern mehr kontextbezogene Aktionen. Sie werden durch die neue Funktionen “Now on Tap” bereitgestellt. Google Now soll beispielsweise Nutzer daran erinnern, dass sie ihren Mietwagen vor der Rückgabe auftanken müssen. Dafür werden dann Tankstellen in der Nähe des Autovermieters angezeigt. Google Now führt dazu künftig Standortdaten und Informationen zu Reservierungen zusammen. Google Now kann aber auch während ein Song abgespielt wird auf die Frage “Wo kommt sie her” weitere Informationen zu einer Künstlerin liefern, ohne dass der Nutzer den Namen der Sängerin erwähnt.
Die Final von Android 6.0 Marshmallow soll im Herbst erscheinen. Erfahrungsgemäß wird sie vorerst Googles Nexus-Geräten und wenigen High-End-Produkten anderer Hersteller vorbehalten sein. Das mittlere und untere Preissegment wird sie wahrscheinlich nur in Form von neuen Geräten, aber nicht als Update erreichen, was wiederum die Fragmentierung der Android-Versionen festigt.
Das inzwischen fast ein Jahr alte Android Lollipop lief Anfang August laut Google lediglich auf 18,1 Prozent aller Geräte. Die aktuellste Version Android 5.1.1 hatte sogar nur einen Anteil von 2,6 Prozent. Auf fast drei Viertel aller Android-Smartphones und –Tablets laufen die zwischen Juni 2012 und Juni 2014 erschienen Versionen 4.1.x bis 4.4.4 Jelly Bean und KitKat.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Nutzen sie Android im Unternehmen? Lesen Sie in unserem Special, wie sich Samsung-Geräte über die Sicherheitsarchitektur Knox sicher in die Infrastruktur einbinden lassen.
Künstliche Intelligenz gewinnt im Bereich der Suchmaschinenoptimierung zunehmend an Bedeutung. Durch Technologien, die menschliches Verhalten…
IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…
Cloud-Trends 2025: Zahlreiche neue Technologien erweitern die Grenzen von Cloud Computing.
Noah Labs wollen Kardiologie-Praxen und Krankenhäuser in Deutschland durch KI-gestütztes Telemonitoring von Patienten entlasten.
Neun von zehn deutschen Managern erwarten, dass der Einsatz von KI auf ihre Nachhaltigkeitsziele einzahlen…
Intergermania Transport automatisiert die Belegerfassung mit KI und profitiert von 95 Prozent Zeitersparnis.