Microsoft hat die Beta-Version seines Sprachassistenten Cortana für Android jetzt für jedermann freigegeben. Bisher war sie nur für einen Kreis ausgewählter Tester verfügbar gewesen.
Das Herunterladen der Sprachassistenten-App ist vorerst nur von den USA aus in Google Play möglich, weitere Länder sollen aber demnächst folgen. Deutschland dürfte zu den ersten gehören, hat Microsoft doch für Cortana unter Windows und Windows Phone bereits Unterstützung der deutschen Sprache zumindest testweise integriert.
Cortana ist in der Lage, Erinnerungen einzurichten, Flugdaten abzurufen, im Web zu suchen und To-Do-Listen zu verwalten. Per Spracheingabe nimmt der digitale Assistent diese Aufgaben entgegen. Es handelt sich also um eine Alternative zu dem auf den meisten Android-Smartphones installierten Google Now. Seit Kurzem kann die Microsoft-Anwendung auch als Standard-Assistent eingerichtet werden, wodurch sich Google Now unmittelbar ersetzen lässt.
Wie schon kürzlich mit der Suchfunktion Bing Snapshots macht Microsoft erneut unter dem Google-Mobilbetriebssystem Funktionen verfügbar, die auch als Teil von Android 6.0 alias Marshmallow vorgesehen sind. Diese kommende Version wird mit Google Now on Tap überdies eine verbesserte Version des Sprachassistenten Google Now enthalten, die Daten und Anwendungen mittels Kontext sinnvoller aufbereiten kann.
Bing Snapshots führt diesbezüglich eine Suche nach dem derzeitigen Bildschirminhalt durch. Der Anwender kann sie also zu jedem Zeitpunkt starten, etwa aus Facebook oder Flickr heraus, und erhält kontextabhängige Suchergebnisse. Das funktioniert ähnlich wie die Bing-Suche in Microsoft Word. Eine solche Funktion sieht auch Google für Now on Tap vor. Allerdings wird berichtet, Google Now leide unter Mitarbeiterschwund.
Einen detaillierteren Vergleich der Assistentenprojekte der großen IT-Firmen liefert der Artikel “Cortana auf den Spuren von Siri und Google Now” auf der silicon-Schwestersite ZDNet.de. Eine Stärke von Cortana ist zweifellos, dass der Assistent plattformübergreifend auf jedem Endgerät eines Anwenders funktioniert.
Microsoft ist durch die weiter verhaltene Aufnahme von Windows Phone dazu gezwungen, seine Software und Services auf fremde Plattformen zu portieren, um ihre Verbreitung zu gewährleisten. Als Sprachassistent sammelt Cortana eine enorme Menge Daten über Anwender. Microsoft gibt diese Daten zwar nicht weiter, verwendet sie aber, um gezielt Werbung präsentieren zu können.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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