Im zweiten Quartal 2015 hat Apple laut IDC 3,6 Millionen Stück seiner Smartwatch verkauft. Damit platziert sich der Konzern kurz nach seinem Einstieg in das Segment bereits als zweitgrößter Wearable-Hersteller. Die Spitzenposition nimmt nach wie vor Fitbit ein, das 4,4 Millionen Geräte absetzte. Insgesamt wuchs das Segment laut Zahlen von IDC gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 223 Prozent. Konkret legte die Anzahl der verkauften Einheiten von 5,6 auf 18,1 Millionen zu.
“Apple hat eindeutig eine beeindruckende Führungsrolle in diesem Segment übernommen, und seine Dominanz wird voraussichtlich weiter anhalten”, erklärt Jitesh Ubrani, Senior Research Analyst bei IDC. Fitbit verkaufe hingegen nur einfache Wearable-Geräte wie Fitnessarmbänder. Diese Kategorie werde in den kommenden fünf Jahren an Bedeutung verlieren, so Ubrani weiter. Ihr stehen Smart-Wearables gegenüber, zu denen IDC Smartwatches wie die Apple Watch zählt.
“Ob gerecht oder nicht, Apple wird zum Gradmesser für Wearables, und konkurrierende Hersteller müssen mit Apple mithalten oder ihm voraus sein”, sagt IDC-Analyst Ramon Llamas. “Jetzt, wo Apple offiziell ein Teil des Wearable-Markts ist, wird jeder beobachten, welche anderen Wearable-Geräte es herausbringen wird, etwa Smart Glasses oder Hearables.” Mit “Hearables” meint Llamas In-Ear-Kopfhörer mit integrierten Fitnesstracker-Funktionen.
In IDCs aktuellr Statistik taucht Apple erstmals in der Top Five der führenden Wearable-Hersteller auf. Dabei belegt es mit 19,9 Prozent Marktanteil auf Anhieb Platz zwei hinter Fitbit (24,3 Prozent) und vor Xiaomi (17,1 Prozent). Das chinesische Unternehmen ist ebenfalls neu in dem Bereich. Es hat im zweiten Quartal 3,1 Millionen Geräte seines Mi Band abgesetzt. Da die Apple Watch erheblich teurer ist als die Produkte von Fitbit, dürfte Apple den Konkurrenten in Sachen Umsatz deutlich übertreffen. Zudem wird die Apple Watch bisher nur in 16 Ländern angeboten. Allein dadurch hat sie also noch reichlich Wachstumpotenzial.
Ebenfalls in der Top-Fünf-Liste finden sich Garmin (0,7 Millionen Geräte, 3,9 Prozent Marktanteil) und Samsung (0,6 Millionen, 3,3 Prozent). Die Koreaner kamen im Vorjahr mit 0,8 Millionen verkauften Geräten noch auf einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Nach Stückzahlen verloren sie im Jahresvergleich 25 Prozent, während Garmin um 40 Prozent und Fitbit um knapp 159 Prozent zulegen konnte.
Im Juni hatte 451 Research die Studie “Time for Work: Smart Watch App Development Turns to the Enterprise” vorgestellt, wonach sich immer mehr Unternehmen für den professionellen Einsatz von Wearables interessieren. Das zeige sich auch im Bereich der App-Entwicklung für diese Plattformen. Beispielsweise wollten rund 39 Prozent der US-CIOs, deren Unternehmen generell über den Einsatz von Smartwatches nachdenken, bereits in den nächsten 6 Monaten entsprechende Projekte durchführen.
24 Prozent wollen der Studie zufolge innerhalb der nächsten 12 Monate mit entsprechenden Projekten starten. Und mit 81 Prozent will der größte Teil der Verantwortlichen Smartwatches einführen. Die großen Software- und Service-Anbieter beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema: So hat Microsoft bereits eine Outlook-App für die Apple Watch angekündigt und auch Salesforce will sich in dem Bereich als Vorreiter etablieren.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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