Der ehemaliger CEO von Beats Music und Entwicklungsleiter des über Apple Music ausgestrahlten Radiosenders “Beats 1”, Ian Rogers, hat das Unternehmen verlassen. Wie die Financial Times berichtet, wechselt er angeblich zu einer europäischen Luxusmarke. Apple hat den Abgang bestätigt, nennt aber keine weiteren Details.
Rogers galt als führender Kopf des mit Beats 1 zentralen Features von Apple Music. Der Streamingdienst war erst vor rund zwei Monaten zusammen mit iOS 8.4 gestartet und gilt als Apples Antwort auf rückläufige Musikdownloads in iTunes.
Der kostenlose Radiosender Beats 1, zu dem man bereits mit seiner Apple-ID Zugang hat, wird durch Werbung finanziert. Er soll den Streaming-Service ergänzen, der anders als Konkurrenzdienste wie Spotify oder Pandora keinen dauerhaften Gratiszugang bietet.
Apple hatte den Kopfhörerhersteller Beats und dessen Musikstreaming-Dienst Beats Music im vergangenen Jahr für 3,3 Milliarden Dollar übernommen. Der ehemalige Beats-Audio-CEO wurde zum Chef von iTunes Radio. Offiziell trug er den Titel eines Senior Director für Apple Music. Den Start von Apple Music hatte Rogers noch in einem persönlichen Blog begleitet.
Apple Music steht in über 100 Ländern zur Verfügung. Die ersten drei Monate sind für alle Kunden ein kostenloser Testzeitraum. Anschließend kostet der Dienst in den USA 9,99 Dollar für eine Einzelperson oder 14,99 Dollar für eine Familie mit bis zu sechs Personen an. Durchschnittlich erhalten Musiklabels von den Einnahmen 73 Prozent. Apple Music läuft auf iPhone, iPad, iPod Touch, Mac-Computern, PCs und Apple TV. Für Herbst hat Apple die Unterstützung von Android angekündigt.
Apple betritt damit den schnell wachsenden Streamingmarkt: Laut der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) ist der Umsatz mit digitaler Musik im vergangenen Jahr weltweit um 6,9 Prozent auf 6,85 Milliarden Dollar gewachsen. Dabei legten Abo-Dienste um 39 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar zu. Downloads machen zwar noch 52 Prozent der digitalen Musikumsätze aus, die Summe ging aber 2014 um 8 Prozent zurück – und damit ebenso stark wie der Albenverkauf.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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