Salesforce.com hat bekannt gegeben, mit einer neuen Health Cloud genannten Plattform den Markt für elektronische Patientenakten zu betreten. Der Dienst soll sich als Frontend-System an Medizinunternehmen und Dienstleister richten. Medizinische Befunde und Aufzeichnungen, Messdaten ärztlicher Untersuchungen könnten darin mit entsprechenden Daten von Wearables kombiniert werden und leicht zugänglich sein. Außerdem wären Ärzte und Pflegepersonal in der Lage, sowohl untereinander als auch mit dem Patienten zu kommunizieren.
Salesforce dringt damit in einen weiteren kundenfokussierten Bereich vor. Seine Lösung fürs Personalwesen konnte sich dadurch vom Wettbewerb abheben, dass sie Angestellte in Firmen wie Kunden behandelt. Einen ähnlichen Ansatz wird der kürzlich umrissene Cloud-Service für Finanzdienstleister verfolgen.
Der Ansatz, den Patienten als Kunden zu behandeln, könnte Salesforce in der Medizinbranche zugute kommen und dürfte neben Ärzten auch Digital Natives überzeugen, die ihre Wearables-Daten verwertbar machen wollen. In den USA existieren schon eine ganze Reihe an Systemen für Krankenakten, die jedoch nicht interoperabel sind. In europäischen Ländern ist aufgrund von Datenschutzanforderungen noch gar nicht an eine via Internet erreichbare elektronische Krankenakte zu denken. Die Cloud-Plattform liegt gegenwärtig als Vorschauversion vor. Im Februar soll sie dann allgemein verfügbar werden.
An Funktionen nennt Salesforce ein einheitliches Dashboard für Daten aus allen Quellen sowie eine Präsentation entlang der Zeitachse. Für periodische Tests, erforderliche Rezepte und Ähnliches lassen sich Benachrichtigungen erstellen. Für den Austausch der Beteiligten ist Salesforce Chatter integriert. Für Pflegedienste etwa gibt es Communities.
Die Plattform genügt US-Vorschriften wie HIPAA für den Datenaustausch. Salesforce kündigt überdies an, mit Medizindiensten wie Cerner, Epic und GE zu kooperieren und für Kompatibilität sorgen zu wollen. Darüber hinaus werden Systemintegratoren und Medizinfirmen zusätzliche Funktionen entwickeln.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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