Im Vorfeld der morgen startenden Internationalen Funkausstellung (IFA) hat Huawei in Berlin sein neues Spitzen-Smartphone Mate S vorgestellt. Ab dem 15. September soll es sich im europäischen Onlineshop des chinesischen Anbieters vorbestellen lassen und Ende des Monats für 649 Euro hierzulande auf den Markt kommen. Für später ist überdies eine Luxusausgabe mit 128 GByte internem Datenspeicher vorgesehen, die als besonderes Feature die sogenannte Touch-Control-Technik integriert. Wie Apples Force Touch kann die zwischen leichtem und starkem Antippen des Bildschirms differenzieren.
Apple wird Force Touch voraussichtlich in die kommende iPhone-Generation integrieren, die es am 9. September vorstellen will. Aktuell setzt es die Technik nur in seiner Smartwatch und für Trackpads mehrerer MacBook-Modelle ein.
Im Mate S Luxury Edition ergänzt Touch Control die mit dem zuerst im Huawei P8 eingesetzte, jetzt aber in der verbesserten Version 2.0 vorliegende Knuckle Control – also Gesten mit dem Fingerknöchel. Ziel ist es, Nutzern langes Wischen und Suchen in Listen zu ersparen und über den Bildschirm Möglichkeiten zu offerieren, die gerade gewünschte App direkt aufzurufen.
Zum Beispiel aktiviert ein mit dem Fingerknöchel gezeichnetes “C” die Kamera. Dies geschieht unabhängig davon, was mit dem Smartphone gerade gemacht wird. Analog dazu kann durch ein “M” jederzeit die Musikwiedergabe gestartet werden. Zweimaliges Klopfen mit zwei Fingerknöcheln löst hingegen die Video-Screenshot-Funktion aus. Der Hersteller überträgt damit sozusagen die vom Desktop bekannten Tastaturkürzel auf das Smartphone. Selbst vom nicht besonders populären Windows 8 haben sich die Huawei-Entwickler inspirieren lassen: Beim Mate S können Nutzer über sogenannte “Smart Corner” Apps durch festen Druck auf die Bildschirmecken direkt starten.
Die innovative Touch-Control-Technik bleibt wie erwähnt der Luxusedition des Mate S vorbehalten, für die Huawei noch keinen Preis kommuniziert hat. Das Standardmodell unterstützt aber immerhin die verbesserte Fingerknöchelsteuerung und liefert überdies einen optimierten Fingerabdrucksensor. Fingerprint 2.0 soll nicht nur die Erkennungsgeschwindigkeit signifikant steigern, sondern auch zusätzliche Funktionen verfügbar machen. Damit lässt sich nun etwa die Benachrichtigungsleiste steuern: Ein Doppelklick löscht beispielsweise ungelesene Benachrichtigungen. Außerdem lassen sich mit einem Fingerdruck auf den Sensor Anrufe annehmen oder Alarme deaktivieren.
Die bald bestellbare Standardausgabe des Huawei Mate S integriert einen 5,5 Zoll großen Super-AMOLED-Bildschirm, der wiederum eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten sowie eine Pixeldichte von 401 ppi liefert. Eine Scheibe aus Gorilla Glass 4 soll es zudem vor Kratzern schützen. Im Inneren des Smartphones arbeitet ein Prozessor der Huawei-Tochter HiSilicon – und zwar das Octa-Core-Modell Kirin 935 mit 2 GHz Taktrate. Unterstützt wird dieses durch 3 GByte Arbeitsspeicher. Der interne Speicher lässt sich mittels einer MicroSD-Karte um bis zu 128 GByte erweitern. Alternativ erlaubt der Hybrid-Karteneinschub die Nutzung einer zweiten SIM-Karte. Ob Huawei die Dual-SIM-Variante auch hierzulande offerieren wird, ist jedoch noch ungewiss. Falls nicht, steht dann eben ausschließlich der MicroSD-Karteneinschub zur Verfügung.
Das leicht gebogene Aluminiumgehäuse des 156 Gramm schweren Mate S ist aufgrund einer Nanobeschichtung spritzwassergeschützt. Der Akku verfügt über eine Kapazität von 2700 mAh. Als Betriebssystem ist Android 5.1.1 Lollipop vorinstalliert. Zur Verbindung mit Mobilfunknetzen steht LTE zur Verfügung, bei WLAN werden die Standards 802.11b/g/n unterstützt. An Bord sind außerdem Bluetooth 4.0 und GPS.
Die 13-Megapixel-Hauptkamera des Mate S besitzt einen RGBW-Sensor, der bessere Bildqualität bei schwachem Licht erlauben soll. Der Kamera stehen ein optischer Bildstabilisator sowie ein unabhängiger Bildsignalprozessor und ein zweifarbiger Blitz zur Seite. Die in der Vorderseite verbaute 8-Megapixel-Webcam arbeitet mit einer f2.0-Blende und einem LED-Blitz. Ein spezieller Algorithmus soll Selbstporträts optimieren.
Huawei hat im Rahmen seiner IFA-Veranstaltung außerdem den Zeitplan für den deutschen Marktstart seiner ersten Smartwatch mitgeteilt. Die auf Android Wear basierende Uhr mit 1,4 Zoll großem AMOLED-Display wird hierzulande ab dem 23. September erhältlich sein. Geplant sind drei Modelle, die sich wiederum in unterschiedliche Varianten unterteilen.
Die Huawei Watch Classic mit Edelstahlfassung kostet mit schwarzem Lederband 399 Euro sowie mit Mesh-Band oder Gliederkette aus Edelstahl jeweils 449 Euro. Die Huawei Watch Active mit schwarzem Edelstahlgehäuse gibt es für 449 Euro mit schwarzem Lederband oder für 499 Euro mit Gliederkette aus geschwärztem Edelstahl. Das Luxusmodell Huawei Watch Elite mit goldenem Edelstahlgehäuse kommt mit braunem Lederband für 699 Euro und mit Gliederkette aus goldenem Edelstahl für 799 Euro auf den Markt.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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