Patentantrag: Apple will Brennstoffzellen in Mobilgeräte einbauen
Ein MacBook könnte ohne nennenswertes Zusatzgewicht “tage- oder sogar wochenlang” betrieben werden. Mittels wechselbarer Kartuschen ließen sich neben Flüssig- und Druckwasserstoff laut Antrag noch weitere mögliche Brennstoffe einspeisen. Im März hatte Apple ein ähnliches Patent für eine externe Brennstoffzelle erhalten.
Apple hat beim US Patent- und Markenamt ein Patent für ein Brennstoffzellensystem beantragt, welches ein MacBook ohne externe Stromversorgung “tage- oder sogar wochenlang” mit Energie versorgen soll. Der Antrag trägt den Titel “Brennstoffzellensystem zum Antreiben eines tragbaren Computers” und wurde am Donnerstag veröffentlicht. 9to5Mac hat ihn als erstes entdeckt.
Apple beschreibt darin eine Möglichkeit, Brennstoffzellen ohne viel Mehrgewicht in ein elektronisches Gerät zu integrieren. Der Vorteil von Brennstoffzellen im Vergleich zu gewöhnlichen Akkus liegt gerade darin, dass sie trotz relativ kleiner Ausmaße viel Energie liefern können. Bislang stehen sie aber nur in Form externer Akkupacks bereit, mit welchen sich Smartphones oder Musikplayer unterwegs aufladen lassen. Ein Beispiel ist das via Crowdfunding finanzierte Ladegerät “Kraftwerk” des Dresdner Start-ups eZelleron. Apple will die Technik allerdings direkt in ein Mobilgerät integrieren.
Brennstoffzellen wandeln die chemische Reaktionsenergie eines Brennstoffs wie Wasserstoff und eines Oxidationsmittels wie Sauerstoff in elektrische Energie um, wobei als Nebenprodukte meist lediglich Wärme und Wasser entstehen. Sie können dabei nicht nur Akkus ersetzen, sondern stellen auch eine Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas dar, weshalb in erster Linie die Automobilindustrie in den vergangenen Jahren verstärkt in diese Richtung forscht.
In dem Kontext werden Wasserstoff und Sauerstoff am häufigsten als geeignete Kombination für die Technik genannt. Apple zählt in seinem Patentantrag mit der Nummer 20150249280 aber noch einige Alternativen in Verbindung mit Wasser auf. Dazu zählen Natriumborhydrid, Natriumsilikat, Lithiumhydrid und Magnesiumhydrid. Außerdem spricht es von Flüssigwasserstoff und Druckwasserstoff, der durch wechselbare Kartuschen nachgefüllt werden könnte.
Die wahrscheinlichste Implementierung der Technik in ein MacBook dürfte ein Hybrid aus einem klassischen Akku und einer Brennstoffzelle sein. Letztere würde dann nur aktiv, wenn der Stromspeicher aufgebraucht und gerade keine Steckdose in der Nähe ist.
Der jetzt veröffentlichte ist nicht Apples erster Patentantrag für ein Brennstoffzellensystem. Der iPhone-Hersteller hatte bereits 2011 einen ähnlichen Antrag eingereicht, der ebenfalls den Einsatz eines solchen Systems in elektronischen Mobilgeräten wie Notebooks beschrieb. Im März bekam es außerdem das US-Patent mit der Nummer 8.980.491 für eine externe Brennstoffzelle zum Aufladen elektronischer Mobilgeräte zugesprochen.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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