Die Kartellbehörde der Europäischen Union wird, wie jetzt bekannt wurde, am 14. Oktober eine Entscheidung zu der geplanten Übernahme von Altera durch den Chip-Hersteller Intel fällen. Es scheint zwar einige Bedenken der Wettbewerbshüter zu geben, doch scheint es bei den Produkten der beiden Unternehmen nur sehr geringe Überlappungen zu geben.
Für Intel wäre das die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Intel am Mittwoch die Genehmigung für die Übernahme beantragt. Das gehe aus der Web-Seite der Union hervor.
Für Intel wäre dieser Zukauf ein Schritt, sich vor allem bei hochpreisigen Prozessoren besser zu positionieren und das Portfolio breiter aufzustellen. Vor allem aber würde der Altera-Zukauf Intel für den Bereich Internet of Things besser aufstellen.
Weil, wie gesagt, die beiden Angebote nur wenig gemein haben, sehen Branchenbeobachter wenige Anhaltspunkte, die für eine Beanstandung oder eingehende Prüfung des Mergers sprechen könnten. Weil aber die EU Intel bereits kartellrechtlich untersucht hatte, könnte es dennoch zu Beanstandungen oder zu Auflagen kommen.
Die Pläne für eine Übernahme wurden schließlich im Juni von Intel bestätigt. 16,9 Milliarden Dollar will Intel für den Konkurrenten ausgeben. Altera produziert CMOS-basierte Halbleiter sowie Software für deren Programmierung. Den Sitz hat das Unternehmen im kalifornischen San Jose. Intel und Altera kooperieren bereits seit 2013. So fertigt Intel im Auftrag einen 64-Bit-Vierkern-Chips auf ARM-Basis.
Durch die angestrebte Fusion, könnte sich die Konsolidierung in der Chipindustrie weiter beschleunigen.
Vor allem steigende Kosten und der verschärfte Wettbewerb bewegen viele Chiphersteller zu einem Zusammenschluss. Weitere Beispiele aus der Branche der vergangenen Monaten sind Avago, das den Konkurrenten Broadcom für 37 Milliarden Dollar übernehmen will. Zuvor hatten im März NXP und Freescale fusioniert und Qualcomm hatte sich im Oktober mit dem britischen Chiphersteller CSR für 2,5 Milliarden Dollar verstärkt.
Auch wenn sich die Verkäufe von Prozessoren und Chips bei PCs, Tablets und Smartphones abkühlen, rechnen die Marktbeobachter für das Jahr 2015 mit einem Umsatzwachstum von 5,4 Prozent, das vor allem durch das Internet der Dinge vorangetrieben wird.
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