Categories: Start-UpsUnternehmen

Bundesminister wenden Startup-Besteuerung ab

Das Bundeskabinett hat ein neues Eckpunktepapier beschlossen und damit das geplante so genannte Anti-Angel-Gesetzt endgültig gekippt, das die finanzielle Ausstattung von Startups verschlechtert hätte. Nachdem die Lage für viele junge Unternehmen ohnehin alles andere als rosig ist, will die Bundesregierung nun wie es heißt “innovative Unternehmen” von der Steuer auf Streubesitz ausnehmen.

“Die Bundesregierung wird in jedem Fall sicherstellen, dass für die Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen keine neuen Belastungen entstehen”, heißt es in dem Papier. Laut dem Gesetz hätten Erlöse aus Streubesitz auch dann versteuert werden müssen, auch wenn sie sofort wieder in ein neues Projekt investiert werden. “Denn die bisherige Praxis, die Besteuerung auszusetzen, solange der Erlös aus Risikokapital unmittelbar in weitere Engagements fließt, ist ein wichtiger Motivator für Venture Capitalists, sich immer und immer wieder in der Gründerszene zu engagieren”, so silicon.de-Blogger Heinz Paul Bonn zu den Plänen der Bundesregierung. Nach einem Brandbrief von Betroffenen hatte Angela Merkel den “Tötungsvorgang” am Wochenende eingeleitet.

Um weitere Anreize zu schaffen will die Bundesregierung das Förderprogramm INVEST aufwerten. So sollen Investitionen von Privatpersonen oder Kapitalgesellschaften in Wagniskapital von bis zu 500.000 Euro im Jahr mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Investitionen und Erstattungen der Steuer auf Veräußerungsgewinne gefördert werden. Damit weitet die Bundesregierung nicht nur die Förderung auf Beteiligungsgesellschaften aus sondern verdoppelt auch den Zuschuss.

Weiter heißt es: “Verkauft der Investor seinen Anteil hingegen mit einem Verlust, soll er einen anteiligen Förderzuschuss für den Ausgleich der Verluste erhalten. So will die Bundesregierung die Bereitschaft erhöhen, auch in mutige, innovative Ideen zu investieren.”

Vom BITKOM heißt es, immerhin, dass nun die Lage der Startups wenigstens nicht weiter verschlechtert werde. Bis auf die neue Förderung, die ab 2016 greift, so Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp “verbessert sich die Finanzierungssituation von Start-ups damit überhaupt nicht”.

Für eine neue “Gründerzeit” aber seien die konkreten Vorschläge “leider viel zu mutlos und greifen zu kurz”. Bund und Länder müssten nun gemeinsam das Eckpunktepapier zügig weiterentwickeln, damit das im Koalitionsvertrag angekündigte Venture-Capital-Gesetz noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden könne.

Damit Deutschland gegenüber anderen Ländern in dieser Hinsicht aufholen könne, müssten weiterreichende Maßnahmen ergriffen werden. Die Bundesregierung müsse die Rahmenbedingungen für die Freisetzung privaten Wagniskapitals nachhaltig verbessern. Nur so könnten die nötigen Investitionssummen für echte Wachstumsfinanzierungen erreicht und die Lücke zu den führenden Wagniskapitalstandorten geschlossen werden. “In der Vergangenheit haben viel zu oft besonders vielversprechende Start-ups Deutschland Richtung USA verlassen, um dort Wachstumskapital einzusammeln. Das vorgelegte Eckpunktepapier wird daran vermutlich leider nichts ändern”, warnt Veltkamp. Immerhin, aus dem Eckpunktepapier geht zumindest hervor, dass die Bundesregierung das Finanzierungsproblem erkannt hat: “

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

7 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

7 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago