Der US-Bundesstaat Michigan hat gegen Hewlett Packard Klage eingereicht. Streitpunkt ist ein etwa zehn Jahre alter Vertrag zwischen HP und dem Bundesstaat, bei dem HP ein veraltetes IT-System auf eine neue Plattform hätte migrieren sollen. Auf dem System laufen nach wie vor wichtige Prozesse der Regierung.
Im Rahmen dieses Vertrages sollte HP in mehr als 130 Büros ältere Mainframe-Systeme, die teilweise noch aus den 1960ern stammen, gegen neuere Plattformen austauschen. Dafür wurde im Jahr 2015 ein Vertrag in Höhe von 49 Millionen Dollar abgeschlossen, der ursprünglich auf fünf Jahre angelegt war. In einer Mitteilung heißt es weiter: “Die Pflege der veralteten Programmiersprachen ist teuer aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Nachdem HP die 2010 gesetzte Frist nicht eingehalten hatte, muss das Michigan State Department weiterhin mit den veralteten Systemen arbeiten.
“Ich habe ein festgefahrenes Projekt geerbt als ich 2011 das Büro übernommen hatte, und trotz unserer aggressiven Versuche, HP dafür zur Verantwortung zu ziehen und sicher zu stellen, dass sie liefern, kam von HP nichts”, so Staatssekretärin Ruth Johnson. “Wir haben keine andere Wahl mehr als HP zu verklagen und auf diese Weise die Steuergelder der Bürger von Michigan zu schützen.”
Johnson hatte den Posten im Jahr 2011 übernommen und bereits damals habe der Staat über 27,5 Millionen Dollar an HP überwiesen. Wie es in einer Aussendung der Politikerin heißt: “Für ein System, das bis dato nicht eine einzige Funktion für den Staat geliefert hat.”
Johnson habe des Weiteren durchsetzen können, dass die Verträge mit HP neu verhandelt werden. Dabei wurden Vertragsstrafen und Deadlines vereinbart. Aber auch unter den neuen Vertragsbedingungen sei das Projekt nicht vorangekommen. Dabei wurde auch festgelegt, dass HP auch im Falle einer Vertragsauflösung weiterhin Dienstleistungen für das Michigan Department of Technology, Management and Budget (DTMB) in der Übergangszeit liefert. Doch seit Johnson dem Unternehmen Ende August die Auflösung des Vertrages zukommen ließ, seien HP-Mitarbeiter nicht mehr zu ihrer Arbeit erschienen.
Wie Johnson in ihrer Aussendung erklärt, sollen die US-Bundesstaaten Kalifornien, New Jersey, New Mexico und Vermont in ähnlichen Projekten ähnliche Probleme haben. Die Staatssekretärin bedaure, diesen Schritt tun zu müssen und sei nun auf der Suche nach einer für den Steuerzahler möglichst günstigen Lösung.
Wie US-Medien berichten erklärt HP, dass man vor Gericht um eine gütliche Einigung bemüht sei. HP hat angesichts der für November geplanten Aufspaltung des Unternehmens noch einmal umfangreiche Entlassungen angekündigt. Bis zu 30.000 weitere Mitarbeiter werden im Zuge dieser Umstrukturierungspläne das Unternehmen verlassen müssen.
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