Investitionen in IT-Sicherheit steigen weiter

Prominente Datenverluste, neue Gesetzgebung und initiativen von Regierungen werden auch in diesem Jahr für steigende Budgets und Ausgaben bei der IT-Sicherheit sorgen.

Die Marktbeobachter von Gartner prognostizieren ein Wachstum bei den Sicherheitsausgaben von 4,7 Prozent. Weltweit werden 2015 damit 75,4 Milliarden Dollar in Sicherheitstechnologien investiert werden. Verschärfte Gesetzgebung, Regierungs-Projekte und auch Nachrichten über umfassende Datenverluste wie etwa der bei dem Seitensprung-Portal Ashley Madison treiben diese Ausgaben weiter an, so die Analysten.

Doch es gibt auch noch andere Gründe für die wachsende Investitionsbereitschaft, wie Elizabeth Kim von Gartner festhält: “Das Interesse in Sicherheitstechnologien wird immer mehr auch von Elementen des digitalen Businesses angetrieben, hier vor allem Cloud, Mobile und nun auch dem Internet der Dinge, aber natürlich auch davon, dass ausgeklügelte, entwickelte und zielgerichtete Angriffe erheblichen Schaden anrichten.”

Geschätzte durchschnittliche Kosten für Sicherheitsrelevante vorfälle unterteilt nach Enterprise und KMU. (Quelle: Kaspersky Labs)
Geschätzte durchschnittliche Kosten für Sicherheitsrelevante vorfälle unterteilt nach Enterprise und KMU. (Quelle: Kaspersky Labs)

Unternehmen und andere Organisationen investieren daher in neue Technologien wie Endpoint-Protection, Remediation Tools, Threat Intellegicence und Sicherheitstools für die Cloud und hier vor allem in Verschlüsselung, so Kim weiter. Daneben sorgen auch verschärfte Gesetzte in einigen Ländern für steigende Ausgaben.

Dennoch gebe es auch Kräfte im Markt, die die Investitionsbereitschaft eindämmen. Vor allem in Europa würden sich die Einkäufer in diesem Jahr stark zurückhalten. Grund dafür sind die etwa um 20 Prozent gestiegenen Preise, für die der gegenüber den Euro starke Dollar verantwortlich ist. Für 2016 rechnet die Gartner-Analystin dann wieder mit einer Erholung und auch wieder einer Angleichung der Wechselkurse.

Laut Gartner werden bis 2019 lediglich 5 Prozent der Organisationen mit mehr als 500 Angestellten in Filialen in ein Unified Threat Management (UTM) investieren. UTM-Appliances werden weiterhin vom Mittelstand und von kleineren Unternehmen verwendet werden. Größere Unternehmen werden auch weiterhin Router und Multiprotocol Label Switching (MPLS) Links verwenden, um Niederlassungen an ihre Rechenzentren anzubinden.

Eine weitere Prognose von Gartner betrifft das Network Sandboxing. Bis 2018, so Gartner, werden 85 Prozent der neuen Deals Network Sandboxing mit Netzwerk-Firewalls und Content-Security kombinieren. Damit versuchen sich Unternehmen gegen die Tatsache zu wehren, dass traditionelle Firewalls und andere Intrusion Prevention Systems oder Gateways, mit der Entwicklung der Angreifer nicht mehr mithalten können. Network Malware Sandboxing Lösungen entwickeln sich vor allem in größeren Organisationen mit guter Personaldecke besonders gut und der Bedarf steige hier durch immer neue Angriffe. In mittelständischen Organisationen oder in Sicherheitsabteilungen mit zu wenig Personal könnten sich diese Lösung allerdings als Kostentreiber entpuppen. Die Anbieterseite reagiere hier mit günstigeren, Cloud-basierten Malware Detonation Sandboxen als Erweiterungen ihrer Sicherheitsplattformen.

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