Amazon Web Services plant BI-Angebot
Der führende Cloud-Anbieter will eine Lücke im Portfolio schließen und plant laut einem Medienbericht ein neues Angebot für Business Intelligence. Auch ein neuer Service für den Transfer von größeren Datensätzen soll geplant sein.
Amazon Web Services soll einen neuen Service planen, der es Anwendern erleichtern soll, die in der Cloud gespeicherten Daten zu analysieren. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
Der neue Service soll derzeit unter dem Code-Namen Space Needle entwickelt werden und neben analytischen Funktionen auch eine neue Methode umfassen, um großen Datensätze in die Infrastruktur von AWS hochzuladen. Laut Bericht soll Amazon bei größeren Datensätzen den Anwendern Storage-Medien zukommen lassen. Die mit den Daten befüllten Medien werden dann wieder physisch zu AWS zurück geschickt. Ob dieser Service weltweit angeboten wird, ist derzeit noch nicht klar. Es wird aber erwartet, dass Amazon das neue Angebot in einem monatlich Abonnement anbietet.
In wie weit Amazons neuer Dienst auch Daten analysieren kann, die außerhalb der Amazon-Rechenzentren gespeichert sind und welche Schnitstellen Amazon für die Software-Produkte anderer Hersteller anbietet, ist derzeit noch unklar.
Mit Space Needle könnte Amazon die eigene Plattform aber noch attraktiver für Unternehmensnutzer machen und damit auch eine sinnvolle Ergänzung etwa zu dem Data-Warehousing-Services ‘Redshift’ anbieten. Bislang bietet Amazon verschiedene Dienste für Echtzeitdatenverarbeitung, wie etwa mit Kinesis, Mobile Analytics oder auch Big Data.
Mit Space Needle könnte AWS dann auch die Kunden noch enger an sich binden und damit auch erreichen, dass noch mehr Daten in der Amazon-Cloud gespeichert und verarbeitet werden. Daneben könnte Amazon auch neue Nutzer adressieren. Bislang zielen die Services vor allem auf technisch ausgerichtete Fachkräfte. Über das BI-Angebot könnten auch Business-Manager auf AWS-Services zugreifen.
Nach wie vor wächst der Markt für Business Intelligence und Analytics. Neben vielen Nischenanbietern wird dieser Markt auch von Unternehmen wie Oracle, IBM, SAP, SAS oder Tibco Software oder auch Qlik, Tableau oder Microstrategy bestimmt. Wenn ein Anbieter wie AWS hier mit einem neuen Angebot den Markt betritt, könnte das auch durchaus für Verschiebungen in diesem Bereich sorgen.
Im Zuge der Digitalisierung bekommt das Speichern und vor allem das Auswerten von Daten für Unternehmen einen neuen Stellenwert und viele Anwender investieren in Analytic-Tools, um schneller und fundierter Entscheidungen treffen zu können.
Kosten, Sicherheit und auch die Leistungsfähigkeit sind bislang Punkte, die die Verbreitung von Cloud-basierten Business-Intelligence und Analytics einschränkten. Wie aber eine Studie vom der Marktforscher von Enterprise Management Associates (EMA) zeigt, greifen doch immer mehr Unternehmen in einzelnen Projekten zu Cloud-basierten BI-Ansätzen.
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