Gründer und Interims-CEO Jack Dorsey ist nun auch dauerhaft CEO von Twitter. Dorsey bleibt dabei auch CEO des Bezahldiensts Square. Das Unternehmen plant derzeit den Börsengang. Auf Twitter schreibt Dorsey, dass er diese Doppelbelastung seit drei Monaten bewältigt.
Die Entscheidung für Dorsey fiel laut jetzt veröffentlichten Börsenunterlagen bereits am 30. September. Zusätzlich wird Adam Bain befördert, der von President of Global Revenue zum COO aufsteigt. Er galt als aussichtsreicher interner Kandidat für die CEO-Suche, wollte aber dem Vernehmen nach sein gutes Verhältnis zu Dorsey nicht gefährden.
Auch im Aufsichtsrat gibt es eine Veränderung: Der frühere CEO Dick Costolo verlässt das Führungsgremium. Costolo war vor allem wegen schwachen Nutzerwachstums in die Kritik geraten und musste im Juli seinen Posten abgeben.
Wie Nachfolger Dorsey später Analysten erklärte, falle es Twitter schwer, eine Mainstream-Nutzerschaft anzuziehen. Daher entwickelt Dorsey eine neue Vision: “Twitter sollte so einfach wie der Blick aus dem Fenster sein. Twitter sollte seinen Nutzern zeigen, was in der Welt wichtig ist, vor allen anderen und direkt von der Quelle ausgehend.” Ähnliche Aussagen wiederholte er heute.
Twitters Nutzerbasis von 316 Millionen Aktiven weltweit beträgt nur etwa ein Fünftel von der Facebooks, nämlich 1,5 Milliarden. Der Kurznachrichtendienst tut sich damit hart, große Marken als Werbekunden zu gewinnen. Traditionell gilt Twitter als bevorzugter Kommunikationskanal von Journalisten, Marketingspezialisten und der Unterhaltungsbranche.
Dorsey ist nun einer von wenigen Managern in der IT-Branche, die zwei Firmen gleichzeitig geleitet haben. Der verstorbene Steve Jobs etwa stand an der Spitze von Apple und Pixar. Und aktuell ist Elon Musk noch CEO sowohl des Elektroauto-Herstellers Tesla Motors als auch des Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Während seiner ersten Amtszeit als Twitter-CEO 2007 bis 2008 wurde Dorsey als Amateur betrachtet, woran Business Insider jetzt erinnert. Er soll das Büro häufig schon früh verlassen haben, um Fortbildungen etwa zum Thema Mode zu besuchen. Auch traf er nicht immer glückliche Entscheidungen und führte beispielsweise SMS als Twitter-Zugriffsmöglichkeit ein, was das damals noch recht kleine Start-up Twitter monatlich eine fast sechsstellige Summe an Telekommunikationsgebühren gekostet haben soll.
Parallel meldet Bizjournals, dass Twitter Expansionspläne offenbar aufgegeben hat. Ein dafür vorgesehenes Bürogebäude in San Francisco werde nun doch nicht angemietet. Offenbar will das Unternehmen bei Personalkosten sparen.
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