Auch die Zahlen für das dritte Quartal 2015 zeigen noch keine Trendwende für IBM. IBM meldet damit zum 14. Quartalszahlen mit schrumpfenden Umsätzen. Der geht um 13,9 Prozent auf 19,28 Milliarden Dollar zurück. Mit 2,96 Milliarden Dollar oder 3,02 Dollar je Aktie fällt auch der Gewinn um 14 Prozent. In beiden Fällen enttäuscht IBM zudem die Erwartungen von Analysten.
Im nachbörslichen Handel brach der Kurs der IBM-Aktie um fast 5 Prozent auf 142 Dollar ein. Den gestrigen Handelstag hatte das Papier bereits mit einem Minus von 0,78 Prozent abgeschlossen. In den vergangenen 52 Wochen kostete eine IBM-Aktie zwischen 140,56 und 176,30 Dollar.
Den Umsatzrückgang begründet IBM mit dem starken Dollar und den an Lenovo verkauften Geschäftsbereich System-x-Server. Ersterer soll für 9 Punkte verantwortlich sein, letzteres für 4 Punkte. Ohne diese beiden Faktoren wäre der Umsatz nur um ein Prozent zurückgegangen.
IBMs Hardwaresparte musste zwischen Juli und September einen Umsatzrückgang 38,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar hinnehmen, was einen operativen Verlust von 24 Millionen Dollar zur Folge hat. Nach dem Verkauf der x86-Server bietet IBM bei Hardware neben Storage nun noch Unix-Server und Mainframes an. An diesen Bereichen will IBM laut eigenen Angaben auch längerfristig festhalten.
Das beste Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erzielte der Geschäftsbereich Software mit einem Umsatzminus von lediglich 9,9 Prozent. Die Bereiche Global Technology Services und Global Business Services büßten indes 10,6 beziehungsweise 13,6 Prozent ein. Die operativen Erträge der drei Sparten verschlechterten sich zwischen 18,6 und 21,6 Prozent.
Ein Gewinnplus erzielte lediglich der nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereich Global Financing. Sein Überschuss erhöhte sich um 18,1 Prozent auf 562 Millionen Dollar, was einer Marge vor Steuern von 54,5 Prozent entspricht.
Im Geschäftsjahr 2015 rechnet IBM mit einem Nettogewinn pro Aktie zwischen 13,25 und 14,25 Dollar und einem Non-GAAP-Profit von bis zu 15,75 Dollar je Aktie. Im Fiskaljahr 2014 wies die Bilanz einen Nettoüberschuss von 15,59 Dollar je Anteilsschein aus, nach Non-GAAP waren es 16,53 Dollar je Aktie.
“Auch im dritten Quartal haben wir Fortschritte bei der Transformation unseres Geschäftes hin zu höherer Wertschöpfung gemacht und bei unseren strategischen ‘Imperatives’ starkes Wachstum und erweiterte operative Margen erreicht”, kommentiert IBM-Chefin Ginni Rometty. Und das Unternehmen werde auch weiterhin in Plattformen rund um Analytics, Cloud, Mobility und Sicherheit investieren. Ziel sei es, das “Fundament einer neuen Ära von kognitiven Geschäftsmodellen” zu legen. So erklärt Rometty durch die Blume, dass der Umbau des Konzerns wohl noch mehrere Quartale in Anspruch nehmen wird. Erst vor wenigen Wochen startete Big Blue eine neue Beratungseinheit für Watson.
Dennoch kann Rometty bei den Cloud-Umsätzen im dritten Quartal eine Runrate von 4,5 Milliarden Dollar vorweisen, das entspricht einer Steigerung von etwa 65 Prozent.
Der Konzernumbau findet auch auf einer anderen Ebene statt. Im Zuge der Partnerschaft mit Apple rüstet der ehemalige PC-Hersteller IBM intern auf Apple um und reduziert damit laut eigenen Angaben, die Anfragen an das Helpdesk deutlich.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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