VMware und EMC gründen Cloud-Jointventure
Mit einem neuen Unternehmen wollen EMC und VMware vor allem den EMC-Zukauf von Virtustream veredeln. Mit Pivotal konnten die beiden bereits erste Erfahrungen in einem gemeinsamen Unternehmen sammeln.
EMC und VMware gründen ein weiteres Joint Venture. Die neue Organisation soll Cloud-Produkte von EMC, VMware und dem im Mai zugekauften Virtustream zu einer neuen Geschäftseinheit für Cloud-Services bündeln, wie die beiden Unternehmen angekündigen. EMC und VMware werden jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, das unter der Marke Virtustream agieren wird. Die Leitung übernimmt Virtustream-CEO Rodney Rogers.
Derzeit sind die Parteien noch dabei, eine verbindliche Vereinbarung über die Transaktion zu finalisieren. Die Geschäftsergebnisse von Virtustream sollen ab dem ersten Quartal 2016 mit dem Geschäftsbericht von VMware konsolidiert werden. Durch die Zusammenlegung der Cloud-Lösungen wird Virtustream laut Rogers “zu einem der fünf größten Servicedienstleister weltweit”.
Den Anbieter von Cloud-Software und Services hatte EMC Ende Mai für 1,2 Milliarden Dollar übernommen, um seine Hybrid-Cloud-Services zu stärken. Inzwischen ist der Mutterkonzern von VMware selbst Gegenstand einer Übernahme durch Dell. Diese hat ein Volumen von 67 Milliarden Dollar und soll bis Mitte 2016 abgeschlossen sein.
Virtustream soll VMware im kommenden Jahr “Hunderte Millionen Dollar an wiederkehrenden Umsätzen” einbringen und sein Angebot um Infrastructure-as-a-Service ergänzen. In Sachen Hybridlösungen wird das neue Cloud Services Business Komponenten von EMCs Geschäftseinheit Information Infrastructure, VCE und Managed-Storage-Services umfassen. Zusätzlich wird VMware eine Sparte für Cloud-Provider-Software schaffen, die sich darauf konzentriert, seine Software zum Aufbau von Hybrid-Clouds zu nutzen.
Im Ganzen betrachtet, rundet die neue Geschäftseinheit für Cloud Services VMwares Hybrid-Cloud-Portfolio ab. Indem es EMCs Virtustream-Sparte mit seinen Cloud-Management-Tools kombiniert, dürfte es auch Kritiker zufrieden stellen, denen zufolge VMware bislang keine Antwort auf den allgemeinen As-a-Service-Trend hatte.
Mit Pivotal unterhalten EMC und VMware bereits ein gemeinsames Unternehmen. Allerdings konzentriert sich das Unternehmen auf Big Data Technologien und den inzwischen in eine Stiftung übergebenen OpenStack-Konkurrenten Cloud Foundry.
Im abgelaufenen dritten Quartal verbuchte VMware laut der gestern vorgelegten Bilanz (PDF) im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 10 Prozent auf 1,67 Milliarden Dollar. Der GAAP-Gewinn stieg um 35 Prozent auf 256 Millionen Dollar oder 0,60 Dollar je Anteilsschein. Nach Non-GAAP betrug der Aktiengewinn 1,02 Dollar. Die Wall Street hatte mit 1 Dollar bei 1,66 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet. VMware-CEO Pat Gelsinger erklärte bei der Vorstellung der Quartalszahlen, er sei sehr optimistisch hinsichtlich des langfristigen Nutzens, der VMware aus der geplanten Fusion von Dell und EMC sowie der Gründung des neuen Cloud-Services-Geschäfts entstehe. Nicht alle Marktbegleiter teilen diesen Optimismus.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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