LXD: Canonical zeigt schnellsten Hypervisor
Kernfunktionen eines traditionellen Hypervisors verbindet Canonical in dieser Beta-Version mit der Leistungsfähigkeit eines Containers. Anders als etwa bei Docker, beschränkt sich LXD nicht auf die Bereitstellung von Anwendungen, sondern ermöglicht den Betrieb von Linux-Betriebssystemen.
Canonical stellt den Hypervisor LXD vor. Laut dem Unternehmen, das hinter der Linux-Distribution Ubuntu steht, soll LXD (sprich: Lex-Dee) konkurrierende Technologien wie ESX oder KVM bei Dichte und Performance um den Faktor 15 übertreffen. Der Hypervisor, der aktuell in der Beta-Version vorliegt, basiere rein auf Linux-Container-Technologien. Jitter und Latenzen reduziere LXD erheblich. Die Hypervisor/Container-Technologie eigene sich für I/O-Intensive Anwendungen beispielsweise aus den Bereichen Big Data, Telekom oder maschinellem Lernen.
Neue virtuelle Maschinen sollen sich damit in weniger als einer Sekunde aufsetzen lassen und laut Canonical kann man mehrere Hundert auf einem Server betreiben. Zudem seien die Instanzen stark voneinander isoliert und lassen sich über REST API ansprechen. LXD kombiniere damit die Vorteile einer Virtuellen Maschine mit dem geringen Ressourcenverbrauch eines Containers.
Wie es von Canonical heißt, soll LXD kein Container für eine einzelne Anwendung sein. Mit dem neuen Ansatz wolle Canonical vielmehr Machine Containers umsetzen. Diese verhalten sich wie virtuelle Maschinen, aber ohne den Overhead von Hardware Emulation oder Virtualisierung. Damit bekommt man eine Art VM-Erfahrung, die es erlaubt, ein beliebiges Linux als Gast-System auf dem LXD-Host zu betreiben. Zudem lassen sich die verschiedenen Arten – Container, Maschinen Container und Anwendungs Container – auch gemeinsam betreiben. So könne man beispielsweise einen App-Container innerhalb einer LXD-Maschine betreiben. LXD Hypervisor ist zudem Teil des Community-Projektes Linux Containers (LXC).
“Das bedeutet eine der wichtigsten Entwicklungen in Linux der vergangenen 10 Jahre”, erklärt Mark Shuttleworth. Der Canonical Kernel und der Container ermöglichten neue Performance-Level.
So umfasse die neue Technologie alle Kernfunktionen eines Hypervisors: Live-Migration zwischen Gast-Systemen, Start, Stop und Clone. Die neue Technologie ist nun auch in Ubuntu OpenStack integriert, was die Leistungsfähigkeit von Private Clouds weiter steigere.
LXC 2.0b1 mit LXD ist aktuell in Ubuntu 15.10 und in den Backport Repositories von Ubuntu 14.04 LTS enthalten. Die aktuelle Beta soll jetzt getestet werden. Und LXD wird dann final in Ubuntu 16.04 LTS (Long Term Support) enthalten sein, das Canonical im April 2016 vorstellen will. Zudem arbeite Canonical mit Hardware-Herstellern zusammen, um die Isolation von Containern in künftigen Versionen zusätzlich zu verbessern. Derzeit nutze LXD noch Standard-Linux-Funktionen, um die Container voneinander zu Isolieren.
Weitere Details zu LXD und LXC 2.0b1 gibt es hier. Packages gibt es für sämtliche aktuell unterstützten Releases von Ubuntu.
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