Microsoft rollt die unter dem Code-Namen Threshold 2 entwickelte Aktualisierung auc. Das “November Update”, wie es offiziell heißt, bringt einige neue Funktionen mit, die Teilnehmer des Windows-Insider-Programms schon seit dem Release von Windows 10 im Juli getestet haben. Dazu zählen Verbesserungen beim Sprachassistenten Cortana, der Suche sowie Edge. Außerdem wurden zahlreiche Treiber und Anwendungen akualisiert, darunter Mail, Kalender, Fotos, Groove, Xbox, Store, OneNote und Solitaire.
Das jetzt verteilte Update entspricht dem vor rund einer Woche veröffentlichten Preview-Build mit der Nummer 10586, allerdings hat Microsoft die Versionsnummer in 1511 geändert, was für November 2015 steht. Bestehende Windows-10-Nutzer werden die Aktualisierung als kumulatives Update via Windows Update erhalten. Wer noch nicht von Windows 7 oder 8.1 auf Windows 10 umgestiegen ist, bekommt das Update ebenfalls angeboten.
ISO-Images von Windows 10 einschließlich des November-Updates stehen auf MSDN zum Download bereit. Mit Microsofts Media Creation Tool lässt sich so auch ein bootfähiger USB-Stick mit der neuesten Windows-Version erstellen.
Nach der Installation des November-Updates soll Cortana Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften in handschriftliche Notizen erkennen und für Notizen verwenden.
Edge-Nutzer können neuerdings eine zweite Instanz des Browsers starten und Favoriten, Leselisten sowie Passwörter über mehrere Geräte hinweg synchronisieren. Führt der Anwender den Mauszeiger über einen Tab, erhält er eine Vorschau der darin geöffneten Website angezeigt, ohne die aktuelle Seite verlassen zu müssen. Erweiterungen für Edge sind jedoch nicht Teil von Threshold 2, sondern werden voraussichtlich erst mit dem zweiten Major Update namens “Redstone 1” Einzug halten, das im Juni 2016 erscheinen soll.
Auch Enterprise Data Protection ist noch nicht enthalten, dafür aber Unterstützung für den Windows 10 Store für Unternehmen und den neuen Update- und Wartungsmechanismus “Windows Update for Business”. Mit Letzterem verspricht Microsoft IT-Profis mehr Kontrolle darüber, wie und wann neue Funktionen und Fixes ihre Nutzer erreichen.
Sie können entscheiden, an welche Rechner Updates als erstes ausgeliefert werden und welche erst später damit versorgt werden. Außerdem sind sie in der Lage, Patches mittels Peer-to-Peer-Verfahren an Zweigstellen oder Standorte mit limitierter Bandbreite zu verteilen. Zugleich lassen sich die Updates über Verwaltungswerkzeuge wie System Center und Enterprise Mobility Suite einspielen.
Enterprise-Nutzer mit der Service-Option Long Term Servicing Branch (LTSB) können die Sammlung und Übertragung von Telemetriedaten unter Windows 10 jetzt vollständig ausschalten. Davon rät Microsoft allerdings ab, weil das Betriebssystem dann praktisch nicht mehr mit der Cloud verbunden sei.
“Mit dem kostenlosen Update haben wir den Punkt erreicht, an dem die Plattform ausgereift genug ist, um guten Gewissens die Einführung von Windows 10 in Unternehmen aller Größen zu empfehlen”, so Terry Myerson, Executive Vice President von Microsofts Windows and Devices Group. Von den bisher 110 Millionen aktiven Windows-10-Geräten sind rund 12 Millionen Business-PCs. Die Zahl der professionellen Nutzer will Microsoft aber noch steigern.
Parallel zum Release des November-Updates hat der Softwarekonzern heute auch mit der Verteilung der Firmware-Aktualisierung für seine Spielkonsole Xbox One begonnen. Die neue Systemsoftware, die Microsoft als “New Xbox One Experience” bezeichnet, basiert jetzt ebenfalls auf dem Kernel von Windows 10. Sie nimmt umfangreiche Änderungen an der Benutzeroberfläche vor und stellt Abwärtskompatibilität her, sodass sich auch ausgewählte Xbox-360-Titel auf der aktuellen Konsole spielen lassen.
Für Mobilgeräte ist Windows 10 hingegen immer noch nicht verfügbar. Build 10586 von Windows 10 Mobile könnte jedoch wie bei der Desktop-Ausgabe die für den Release des Mobilbetriebssystems vorgesehene Version sein. Laut Microsoft sollen erste Windows-Phone-Nutzer das Update auf Windows 10 Mobile im Dezember dieses Jahres erhalten.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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