Citrix kündigt die Auslagerung der GoTo-Produktfamilie in ein eigenständiges Unternehmen an. Damit soll die Konzentration auf das Enterprise-Geschäft verstärkt werden. Dabei wird auch eine Restrukturierung nötig, bei der insgesamt 1000 Stellen abgebaut werden sollen.
Überraschend kommt dieser Schritt nicht. Seit einiger Zeit erklärt das Unternehmen, dass es “strategische” Optionen prüfe. Auch ein Verkauf des Unternehmens stand kurzzeitig im Raum. Dieser Versuch scheiterte daran, wie damals berichtet wurde, dass Citrix sich als gesamtes Unternehmen mit samt der GoTo-Sparte verkaufen wollte. Nun könnten aber die Weichen neu gestellt werden. Ob nach wie vor ein Verkauf von Citrix geplant ist, wurde nicht bekannt.
Im Vorfeld wurde auf Druck des Investors Elliot Management auch der CEO ausgetauscht. Im Juli trat Langzeit-CEO Mark Templeton von seinem Posten zurück und wird seit dem von der Interims-Lösung Robert Calderoni ersetzt. Der erklärte bei einer Telefonkonferenz mit Analysten: “Die Nagelprobe war einfach. Falls eine Produktinvestition oder –funktion einen direkten Bezug zur Strategie hat, behalten wir sie oder investieren verstärkt darin. Wenn es nicht zur Strategie gehört, haben wir einen Plan zum Ausstieg entwickelt.”
Die Leitung des GoTo-Unternehmens übernimmt Chris Hylen, derzeit General Manager der Mobility-Apps-Sparte. Den mit GoTo-Produkten wie GoToAssist, GoToMeeting, GoToMyPC, Grasshopper und OpenVoice erzielten Jahresumsatz beziffert Citrix auf rund 600 Millionen Dollar. Die Abspaltung selbst soll in der zweiten Hälfte 2016 erfolgen. Citrix-Aktionäre erhalten Anteile an beiden Unternehmen.
Künftig stehen bei Citrix Lösungen wie XenApp, XenDesktop, XenMobile, ShareFile und NetScaler im Vordergrund. Allerdings plane Citrix auch hier eine Konsolidierung. Einige Produkte sollen nicht mehr als eigenständige Lösungen vertrieben werden, sondern in andere integriert werden. Welche Lösungen von dieser Konsolidierung betroffen sind, teilte Citrix noch nicht mit.
Außerdem ernannte Citrix Tim Minahan zum Chief Marketing Officer. Zuletzt bekleidete er diesen Posten für SAPs Cloudsparte. Minahan berichtet direkt an Interims-CEO Calderoni.
Die 1000 Arbeitsplätze streicht Citrix zusätzlich zu den Jobs, die mit der GoTo-Sparte ausgelagert werden. Die Entlassungen sollen im Januar abgeschlossen sein. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit Einsparungen von 200 Millionen Dollar jährlich. Die Restrukturierung wird die Bilanz im vierten Quartal sowie im Geschäftsjahr 2016 mit 65 bis 85 Millionen Dollar belasten.
Offenbar ist man bei Citrix von dem Erfolg der Restrukturierung überzeugt, denn das Unternehmen prognostiziert für kommende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von bis zu zwei Prozent. Der Gewinn pro Aktie soll auf 2,64 bis 2,82 Dollar ansteigen. Die Bilanz des Geschäftsjahrs 2014 wies einen Überschuss von 1,47 Dollar je Aktie aus. In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 erwirtschaftete Citrix einen Überschuss von 1,16 Dollar je Aktie.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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