Die drei Partner hatten den Deal Anfang August angekündigt. Sie bezahlen an Nokia insgesamt 2,8 Milliarden Euro, dafür wird jeder von ihnen Besitzer eines Drittels des Kartendienstes. Die Übernahme von Nokias Kartensparte Here durch Audi, BMW und Daimler ist mit den nun erteilten Genehmigungen aller zuständigen Behörden ist abgeschlossen. Ursprünglich war erwartet worden, dass der Übernahmeprozess erst Anfang 2016 abgeschlossen werden kann.
Der Kaufpreis liegt trotz seiner erheblichen Höhe deutlich unter den 8,1 Milliarden Dollar, die Nokia 2008 für den Navigationsanbieter Navteq bezahlt hat, aus dem schließlich die Sparte Here hervorging. Dennoch bekommen die drei Autobauer mehr, als damals Nokia bekommen hat.
Der Bereich wurde in der Zwischenzeit nämlich um sogenannte HD-Karten ausgebaut, was inzwischen deutlich wertvoller sein dürfte, als die reinen Landkarteninformationen – auch wenn die Käufer in der Ankündigung der Transaktion hervorgehoben hatten, dass mit ihr “die Verfügbarkeit der Produkte und Dienstleistungen von Here als offene, unabhängige und wertschaffende Plattform für cloud-basierte Karten und Mobilitätsdienste dauerhaft gesichert werden soll – zugänglich für alle Kunden aus der Automobilindustrie und anderen Branchen.”
Im Zuge der Übernahmeankündigung wurde auch erklärt, dass das Management von Here weiterhin unabhängig bleiben soll und geplant sei, das Geschäftsmodell der für alle Kunden offenen Plattform weiterhin zu pflegen und sogar auszubauen. Ins Tagesgeschäft wolle man sich künftig nicht einmischen – ein bei drei Partnern sehr weiser Vorsatz. Außerdem dürfte das die bisherigen Lizenznehmer beruhigt haben, zu denen etwa auch Facebook und Oracle zählen.
Künftig werden aber bei Here dennoch digitale HD-Karten und die Verknüpfung mit Fahrzeugdaten stärker in den Vordergrund rücken. Beides brauchen alle Automobilhersteller, um beim erwarteten Trend zu neuen, umfassenderen Assistenzsystemen und letztendlich vielleicht einmal sogar dem vollautomatisierten Fahren mitmischen zu können.
Dass nun mindestens drei wichtige Hersteller auf einen Ansatz setzen, sehen sie auch deshalb als Vorteil, weil sich dadurch aus ihrer Sicht zahlreiche Möglichkeiten für neue Dienste auf Grundlage von Schwarmintelligenz eröffnen. Als Beispiel nennen sie die Warnung vor Glatteis, die sich auf der Basis von Einzelinformationen wie ABS-Eingriffen und Außentemperatur errechnen lasse. Auch Staus könnten damit in Zukunft präziser vorhergesagt werden. Möglich wäre es zudem auch Ampelphasen vorherzusehen, um ein Fahrzeug mit angepasster Motorleistung und geringerem Verbrauch durch die Straßen zu navigieren.
[Mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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