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Verdi bestreikt Amazon bis Weihnachten

Wenige Tage vor Weihnachten ruft die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter in sechs Amazon-Versandzentren zu Streiks auf. In den Niederlassungen Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld und Graben soll die Arbeit niedergelegt werden.

Wie Verdi mitteilt werde die Arbeitsniederlegungen in Rheinberg, Werne, Graben und Koblenz bis einschließlich 24. Dezember 2015 andauern. In Bad Hersfeld dauert die Arbeitsniederlegung bis einschließlich 22. Dezember, in Leipzig bis zum Ende der Spätschicht 21. Dezember 2015 an. In Leipzig wird am 21. Dezember 2015 über eine Fortsetzung des Streiks entschieden.

Der Streit zwischen Amazon und der Gewerkschaft wird inzwischen mit harten Bandagen gekämpft. Dennoch lehnt Amazon weiterhin Verhandlungen über einen Tarfivertrag für die rund 10.000 Beschäftigten bei dem Versender ab.

Der Streit schwelt seit zwei Jahren. Amazon versucht die Auswirkungen der Streiks auf die Verbraucher durch die Einstellung zusätzlicher Saisonkräfte möglichst niedrig zu halten. Die Gewerkschaft versucht durch die Streiks, die meist in umsatzstarken Wochen, etwa vor Weihnachten oder Ostern geplant sind, den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen.

Bereits 2014 hatte die Gewerkschaft kurz vor Weihnachten an sechs von neun Standorten zu Arbeitsausständen aufgerufen. Wie viele Mitarbeiter sich aktuell an den Streiks beteiligen ist nicht bekannt.

Arbeitsniederlegung im Amazon-Logistikzentrum Leipzig. (Quelle: Amazon.de)

“Die Beschäftigten bei Amazon fordern mit Nachdruck ihr Recht auf einen Tarifvertrag ein”, kommentiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Bereits in den zurückliegenden Wochen wurde das Unternehmen mit kurzfristig angesetzten Streiks unter Druck gesetzt. “Amazon sollte endlich seine gewerkschaftsfeindliche Haltung aufgeben und existenzsichernde, gute Arbeitsbedingungen garantieren. Die Streiks entlarven das Unternehmen, das behauptet, man könne auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein”, so Nutzenberger weiter.

Von Amazon liegt derzeit keine Stellungnahme zu den Streiks vor.

Redaktion

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