Berichten zufolge sollen Google und Ford gemeinsame Pläne für selbstlenkende Fahrzeuge haben. Wie aus einem einem Bericht von Yahoo hervorgeht, sollen die beiden Unternehmen die Gründung eines Joint Ventures anstreben. Diese Fahrzeuge sollen dann für einen automatisierten Mitfahrdienst genutzt werden. Die offizielle Ankündigung könne auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas Anfang Januar erfolgen.
Laut Bericht wolle sich Google aber nicht exclusiv auf den Partner Ford beschränken. Denn die von Googles seit Jahren getestete Technologie für autonomes Fahren könnte auch von anderen Hersteller lizenziert werden. Zudem soll laut Bericht das Joint Venture ohne rechtliche Bindung an Ford operieren. Damit wäre der Autobauer unter anderem auch in Haftungsfragen nicht zu belangen.
Google-Gründer Sergey Brin hatte vor einigen Wochen betont, Google suche einen erfahrenen Herstellungspartner für selbstlenkende Autos. Alphabet werde selbst keine Fahrzeuge bauen. Derzeit unterhält Google 53 Prototypen, die in Kalifornien und Texas erprobt werden.
Vor einer Woche berichtete dann Bloomberg unter Berufung auf einen ungenannten Informanten, dass autonomes Fahren werde demnächst von einem Google-X-Forschungsprojekt zu einer eigenständigen Alphabet-Tochter unter Führung von John Krafcik befördert werde. Die Geschäftsidee besteht demnach darin, eine Fahrzeugflotte für Buchungen von Fahrten verfügbar zu machen – zunächst möglicherweise auf großen Privatgeländen. So kann das Unternehmen nicht nur Geld verdienen, sondern auch praktische Erfahrung sammeln, da – in Brins Worten – “die Fahrzeuge dann jeden Tag zu uns zurückkommen.”
Krafcik war zuletzt für Hyundai tätig gewesen, in seiner Karriere aber auch 14 Jahre bei Ford beschäftigt. Im Alphabet-Aufsichtsrat sitzt zudem mit Alan Mulally ein früherer CEO von Ford. Der Autobauer forscht zwar seit Jahren auch zu autonomem Fahren, allerdings – ganz im Gegensatz zu Google – eher heimlich und verschwiegen.
Vor fast einem Jahr räumte Google ein, Gespräche mit Autofirmen über selbstlenkende Technik aufgenommen zu haben – mit dem Ziel, die Fahrzeuge spätestens bis 2020 zur Marktreife zu bringen. Unter anderem verhandelte das Unternehmen mit General Motors, Ford, Toyota, Daimler und Volkswagen, wie Chris Urmson, Direktor von Googles Self-Driving Car Project, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte: “Es wäre fahrlässig, nicht mit den größten Autoproduzenten zu sprechen. Sie haben so viel zu bieten. In den Markt einzusteigen und zu sagen, dass wir das besser können, wäre arrogant.”
Einen anderen Ansatz verfolgt bisherigen Berichten nach Apple: Ende September schrieb das Wall Street Journal, Apple habe die als “Project Titan” bezeichnete Entwicklung eines eigenen Autos priorisiert und beschleunigt, mit dem Ziel, sie 2019 abzuschließen. Unklar sei allerdings, ob das Elektroauto in dem Jahr auch in den Handel kommen werde. Möglicherweise bedeute der Termin nur, dass die Ingenieure bis dahin die Arbeit an den wichtigsten Funktionen des Fahrzeugs beenden müssen.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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