Categories: Cloud

Foxconn plant sein erstes Rechenzentrum in Europa

Foxconns erstes Rechenzentrum in Europa entsteht in der tschechischen Hauptstadt Prag, im Rahmen einer Kooperation mit dem örtlichen Provider KKCG.

In Europa ist Foxconn bisher vor allem als Herstellungspartner westlicher Firmen bekannt, der etwa Amazons Kindle-Reihe, Apples iPhones und Microsofts Konsole Xbox fertigt. In China hat das Unternehmen aber schon Rechenzentren für den Betreiber 21Vianet gebaut und ab 2014 seine modularen Designs auch zum Patent eingereicht.

Das Unternehmen bringt 101 Millionen Dollar in die Partnerschaft ein, was einer 50-prozentigen Beteiligung entspricht. Das Joint Venture trägt den Namen SafeDX.

Geplantes SafeDX-Rechenzentrum in Prag (Bild: Foxconn)

SafeDX soll bis 2018 neben dem Rechenzentrum auch ein Forschungslabor in der tschechischen Republik gründen. Foxconn CZ, also die tschechische Tochtergesellschaft, existiert seit dem Jahr 2000. Foxconn sieht das lokale Angebot nicht nur als Chance, europäische Kunden zu gewinnen, es vermittle bestehenden Kunden aus Asien auch eine Möglichkeit, ihre Dienste über Foxconn-Einrichtungen in Europa anzubieten.

Die Pressemeldung zitiert dazu den CEO von Foxconn CZ, Alan Macintyre: “Foxconns neue Investitionsstrategie konzentriert sich nicht nur auf den Bau von Rechenzentren, sondern auch – und noch wichtiger – auf die Bereitstellung verwandter Dienste. Das erste Rechenzentrum in Prag ist ein Pilotprojekt, dem wir eine Expansion in ganz Europa folgen lassen wollen. Die angebotenen Dienstleistungen wenden sich nicht nur an Großunternehmen, sondern auch an KMUs.”

Foxconn stellt sich zunehmend global auf – nicht nur im Rechenzentrumsbereich. Durch Fabriken in Indien und Brasilien ermöglicht es seinem chinesischen Kunden Xiaomi beispielsweise, mit örtlicher Fertigung im Land angebotener Smartphones zu werben.

Im Januar 2015 hatte die Foxconn Technology Group aufgrund nachlassenden Umsatzwachstums aber auch angekündigt, ihre Belegschaft reduzieren. Eine Zahl wurde nicht genannt. Foxconn ist einer der größten privaten Arbeitgeber der Welt: Es beschäftigt zu Spitzenzeiten 1,3 Millionen Mitarbeiter, forscht aber seit Jahren zu Möglichkeiten, sie durch Roboter zu ersetzen. Damit ließen sich die Lohnkosten auf vernünftigem Niveau halten, hieß es Anfang des Jahres.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

2 Tagen ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

2 Tagen ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

3 Tagen ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

4 Tagen ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

4 Tagen ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

5 Tagen ago