Mit dem Januar-Sicherheitsupdate behebt Google insgesamt 12 Anfälligkeiten. Laut Google sind Fünf davon kritisch. Von zwei Schwachstellen geht ein hohes Risiko aus, die restlichen bewertet das Unternehmen als “moderat”. Das Update wird in Kürze für Googles eigene Nexus-Geräte sowie für das Android Open Source Project zur Verfügung stehen.
Kritisch ist unter anderem eine Anfälligkeit in der Komponente Mediaserver. Sie steckt in Android 5.0, 5.1.1, 6.0 und 6.0.1. Eine speziell gestaltete Mediendatei kann einen Speicherfehler auslösen und für das Einschleusen und Ausführen von Schadcode benutzt werden. Google weist darauf hin, dass der Medienserver Zugang zu Audio- und Videostreams sowie Berechtigungen hat, die Android normalerweise Anwendungen von Drittanbietern nicht einräumt.
Drei weitere kritische Schwachstellen erlauben eine Ausweitung von Benutzerrechten. Betroffen sind Treiber von MediaTek und Imagination Technologies sowie der Android-Kernel. In allen drei Fällen ist es möglich, Code innerhalb des Kernels auszuführen. Eine Schadsoftware, die diese Lücke ausnutzt, kann laut Google nur durch erneutes Flashen des Betriebssystems entfernt werden, wodurch alle gespeicherten Daten und Einstellungen verloren gehen. Das gilt auch für einen Fehler in der Widevine QSSE TrustZone.
Darüber hinaus hat Google Löcher in den Komponenten Bluetooth, Setup Wizard, WLAN, SyncManager und Bouncy Castle gestopft. Durch sie könnte ein Angreifer WLAN-Daten abfangen, Einstellungen verändern oder ein Android-Gerät manuell zurücksetzen, Kontaktdaten und andere persönliche Informationen ausspähen oder eine Reboot-Schleife auslösen.
Auf Googles Entwickler-Site stehen ab sofort aktualisierte Factory Images für die Nexus-Geräte mit Android 5.1 und Android 6.0 zum Download bereit. Die OTA-Updates folgen in den kommenden Tagen. Ob ihr Gerät vor diesen Bedrohungen geschützt ist, können Besitzer von Nexus-Geräten in den Einstellungen unter dem Punkt “über das Telefon/Tablet” überprüfen. Dort sollte bei Android 5 Lollipop mindestens das Build LMY49F und bei Android 6 Marshmallow mindestens die Android-Sicherheitspatch-Ebene 1. Januar 2016 angezeigt werden.
Wann andere Hersteller ihre Geräte aktualisieren, ist nicht bekannt. Neben Google haben sich zwar auch LG und Samsung dazu verpflichtet, einmal im Monat Sicherheitsupdates für ihre Android-Geräte bereitzustellen, Samsung beschränkt die Zusage aber auf wenige Flaggschiff-Modelle. HTC hält das Versprechen indes für unrealistisch, vor allem dann, wenn die Verteilung nicht direkt über den Gerätehersteller, sondern den Mobilfunkanbieter erfolgt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.com]
Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…
Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…
DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).
Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.
IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.
IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…