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Amazon-Tochter startet mit ARM-Chips

Die Amazon-Tochter Annapurna startet den Vertrieb von ARM-Chips. Vor etwa einem Jahr hat der Online-Versender das Startup übernommen. Nun startet Annapurna mit dem Vertrieb von ARM-basierten Platform-on-Chips und Subsystemen. Diese Plattformen richten sich an Geräte mit niedrigem Stromverbrauch, wie etwa IoT-Produkte für Verbraucher und kleinere Unternehmen.

Die Alpine-Chips basieren auf den Architekturen 32-bit ARMv7 oder 64-bit ARMv8. Sie sollen in Storage-Appliances, Streaming-Geräten, Wi-Fi-Routern oder auch Smart-Home-Produkten zum Einsatz kommen. Die Plattformen bieten neben verschiedenen Architekturen auch umfangreiche Peripherie-Module etwa für UHD Video Streaming, sicheres Storage, Application Virtualization, Internet of Things und Cloud Anwendungen.

Die Alpine-Chips können bis zu vier ARM-Prozessoren antreiben und damit beispielsweise Routern, die derzeit häufig sehr limitierte Rechenleistung haben, einen Performance-Schub geben, verspricht die Amazon-Tochter.

Hochpreise Server-Systeme hingegen sollen laut Annapurna Labs nicht zur Zielgruppe der neuen Bauteile gehören. Das Unternehmen Hersteller wie Asus oder Netgear als Abnehmer für die Chips. Jetzt wolle Annapurna auch weitere OEMs mit den Bauteilen beliefern.

Parallel zu den Chips wird das israelische Unternehmen auch ein Hardware-Development-Kit vertreiben. Damit können Anwender die Bauteile für ihre eigenen Anforderungen optimieren.

“Im schnell wachsenden Markt für Home-Appliances werden neue Nutzungsszenarien und Bedürfnisse schnell erfunden und angenommen”, kommentiert Gary Szilagyi, Vice President der Annapurna Labs. Daher müssten auch OEMs und Service-Provider schnell neue Features in den Markt bringen.

“Die Alpine Platform-on-Chip und Subsystems Produktlinien liefern für Service Provider und OEMs eine hochperformante Platform, auf der sie Hardware Designen können, die wachsende Kundenanforderungen nach innovativen Services, schnellen Verbindungen und Conncected Devices bedient.”

Jetzt teilt das 2011 gegründete Unternehmen mit, dass die eigene Hardware ARM-Kerne für General Purpose Computing, Storage, PCIe Gen3 und Multimode Ethernet bis zu 10G unterstütze. Hersteller könnten mit Hilfe von Features von DDR4 und 2 MB L2 Cache neue Geräte auf den Markt bringen, ohne Software anpassen zu müssen oder auf Hardware-beschleunigung zurückgreifen zu müssen.

Die ARM-Architektur, bislang vor allem in mobilen Geräten und eingebetteten tLösungen zuhause, schickt sich an, auch immer mehr in den Bereich von klassischen Servern vorzudringen. Nach wie vor ist dieser Bereich sehr klein, dennoch könnte hier dank Cloud-Services und anderen neuen Nutzungsszenarien ein wichtiger Markt entstehen.

Als Amazon im Januar 2015 übernommen hatte – Gerüchten zufolge soll Amazon 350 bis 375 Millionen Dollar für das damals vier Jahre alte Startup bezahlt haben – war nicht wirklich klar, was der Konzern mit diesem Zukauf bezweckt. Denn das Unternehmen operierte bis dahin im so genannten Stealth-Mode, also unter höchster Geheimhaltung.

Redaktion

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