IBM übernimmt IRIS Analytics für eine unbekannte Summe. Die Lösung des Unternehmens soll auf Basis von künstlicher Intelligenz Missbrauch von Finanztransaktionen erkennen, bevor eine Zahlung frei gegeben wird.
Durch eine hohe Automation der Betrugserkennung beschleunigt das Unternehmen die Analyse von Betrugsfällen und verbessert damit die Sicherheit für Händler und Finanzinstitute.
Laut IBM seien noch immer viele Geldhäuser nicht in der Lage, schnell genug auf bestimmte Maschen von Betrügern zu reagieren. So können derzeit nur 16 Prozent der Banken im Moment des Angriffs einen Missbrauch erkennen. Auch wenn ein entsprechendes Betrugsmuster bereits erkannt ist, kann es teilweise noch Wochen dauern, bis Gegenmaßnahmen implementiert werden können.
IRIS Analytics hat eine Software entwickelt, die hilft, Missbrauchstransaktionen in Echtzeit zu erkennen und Zahlungen so frühzeitig zu stoppen, dass Verluste nicht entstehen. Hierbei analysiert die Software den Unterschied zwischen normalem Nutzerverhalten und speziellen Mustern von Betrugsversuchen durch Einsatz von Verfahren der künstlichen Intelligenz.
Durch diese “automatische” Erkennung kann die IRIS-Software sehr viel schneller auf neue Betrugsmuster reagieren. Integrierte Simulation und Analyse erlauben die direkte Überprüfung der Effektivität entwickelter Maßnahmen an Realdaten im laufenden Betrieb.
Die Software, an der seit 1998 entwickelt wird, wird bereits von zahlreichen Banken und Prozessoren bei Kredit- und Debitkartenzahlungen eingesetzt. Auch die Bereiche Internetzahlungen und Onlinebanking werden unterstützt.
“Der Einsatz von Cognitive Computing zur Betrugsbekämpfung kommt einem Paradigmenwechsel gleich”, so Alistair Rennie, General Manager, IBM Industry Solutions. “Die Kombination der IRIS-Software mit unseren bestehenden Sicherheitslösungen wird vielen Unternehmen helfen, sehr viel gezielter und schneller Betrug zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sie erhalten mehr Transparenz und Kontrolle und können gleichzeitig ihre Fehlalarme dramatisch reduzieren.”
Ein IRIS-Anwender ist das französische Interbankenssystem STET, das damit 5,5 Milliarden Kredit- und Debitkarten-Transaktionen pro Jahr absichert. “Mit Antwortzeiten von unter fünf Millisekunden pro Transaktion selbst zu Stoßzeiten, in denen wir über 750 Transaktionen pro Sekunde abwickeln, hilft uns die IRIS-Software, Missbrauch in Echtzeit zu erkennen und zu verhindern, ohne dass dies unsere Reaktionszeiten verlangsamt”, erklärt Pierre Juhen, Geschäftsführer von STET. “Darüber hinaus können wir auf neue Betrugsmuster innerhalb von wenigen Minuten reagieren.”
“Immer neue Betrugsmuster bei Kartenzahlungen, mobilen Zahlungssystemen und Internettransaktionen verlangen eine ständige Anpassung und Verfeinerung der Gegenmaßnahmen”, so Constantin von Altrock, Geschäftsführer der IRIS Analytics. “Nur die Transaktionsüberwachung in Echtzeit vereint Einfachheit und Komfort für den Kunden mit niedrigen Betrugsverlusten für die Bank.”
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