BlackBerry stellt neue EMM-Suite auf Basis von Good vor
Es ist ein wichtiger Schritt für die Öffnung von BlackBerry. Mit der neuen Good-Suite kann der kanadische Hersteller nun auch kleineren Anwenderunternehmen die Passende Suite anbieten. Support für bestehende BlackBerry-Lösungen gibt es derzeit aber noch nicht.
Die “Good Secure EMM Suites” sind BlackBerrys nächster wichtiger Schritt im Markt für Enterprise Mobile Management. Mit den neuen Suiten sind Verwaltungs-, Sicherheits-, Produktivitäts- und Kollaborationsfunktionen in unterschiedlichen Kombinationen möglich. Zugleich erlauben sie über verschiedene Endgeräte und Plattformen hinweg nahtlosen Zugriff auf Daten und Anwendungen hinter der Firewall oder in der Cloud.
Ebenfalls enthalten sind Dienste für App-Sicherheit und Containisierung sowie Identitäts- und Zugriffsverwaltung. EFSS-Dokumentenmanagement (Enterprise File Sync & Share) soll zudem für Datenschutz auf Dateiebene sorgen.
Die Good Secure EMM Suites werden im Rahmen eines nutzerbasierten Abonnementmodells angeboten. Sie können vor Ort oder cloudbasiert bereitgestellt werden. Die Auslieferung erfolgt ab heute weltweit.
“Mit den Suites können wir Anwendern eine größere Auswahl an Komponenten ermöglichen”, betont BlackBerry-Sicherheitsexperte Marcus Klische. Blackberry hat rund drei Monate nach Abschluss der Übernahme von Good Technology die neuen Suites vorgestellt. Für Klische ist diese schnelle Integration ein deutliches Zeichen dafür, mit welcher Dynamik bei BlackBerry derzeit die Entwicklung vorangetrieben wird.
Zu den einzelnen Komponenten der neuen Good-Suite zählen Blackberrys EMM-Plattform BES12, die Mobil-App-Plattform Good Dynamics, die EFFS-Lösung WatchDox, die E-Mail- und Kollaborations-App Good Work, Good Share für sicheren Dateizugriff (mit Unterstützung von SharePoint, Dateifreigaben, OneDrive und Box), Good Connect für sicheres Messaging in Microsoft-Lync- und Cisco-Jabber-Umgebungen sowie Good Access für sicheres Browsen mit SSO-Unterstützung für Unternehmensnetzanwendungen und Clouddienste. Hinzu kommen mobiles Geräte- und Anwendungsmanagement (MDM/MAM) mit Unterstützung von iOS, Android (einschließlich Android for Work und Samsung Knox), Blackberry OS, Windows 10 und OS X.
Außerdem lassen sich mit den Good Secure EMM Suites auf Wunsch auch ISV-Apps und firmenintern entwickelte Anwendungen bereitstellen. Abgerundet wird das Angebot schließlich durch Identitäts- und Zugangsverwaltungsfunktionen zur Erweiterung der Zwei-Faktor-Authentifizierung auf mobile Apps und zur Verwendung des Mobilgeräts als zweiten Faktor für den Zugriff auf Unternehmensanwendungen.
Für die Good Secure Management Suite (PDF) verlangt Blackberry 3 Dollar pro Benutzer und Monat. Die Preise für die anderen Produktkombinationen bewegen sich zwischen 5 Dollar für die Good Secure Enterprise Suite, 10 Dollar für die Good Secure Collaboration Suite, 15 Dollar für die Good Secure Mobility Suite und 25 Dollar pro Benutzer und Monat für die Good Secure Content Suite.
Vor der 425-Millionen-Dollar-Übernahme durch Blackberry hatte Good Technology bereits ähnliche EMM Suites angeboten, die weitestgehend den vier erstgenannten entsprechen. Hier lagen die Preise bei 2,50 Euro, 4 Euro, 8 Euro und 12 Euro pro Benutzer und Monat.
Erst vor wenigen Wochen hatte BlackBerry bekannt gegeben, dass das Unternehmen für die Lösungen Good Work sowie weitere Good-gesicherte Apps und Server die EAL4+ Zertifizierung erhalten haben. Diese internationale Zertifizierung entsprichts höchsten Sicherheitsstandards und kommt und wird meist für Produkte verwendet, die mit streng vertraulichen Daten in Berührung kommen. Neben Good Work Client für iOS und Android, einem E-Mail-Container für Exchange und Office 365 haben unter anderem auch der SSO-Kerberos-Browser Good Access Client für iOS und Android, die Enterprise Instant Messaging-Lösung Good Connect und der Good Proxy Server diese Zertifizierung erhalten.
Zusammen mit den Good-Lösungen beherrscht BlackBerry derzeit rund ein Viertel des EMM-Marktes. Klische erklärt, dass BlackBerry künftig neben den verschiedenen mobilen Plattformen wie Windows Phone, Android, iOS oder BlackBerry auch Geräte und Sensoren aus dem so genannten Internet der Dinge mit in EMM-Lösungen einbeziehen wird.
“Wir wollen jeden Punkt sicher einbinden, also von Microsoft Windows, bis hin zum Kühlschrank oder Brotbackautomaten”, so Klische weiter. “Die Endpunkte sind so umfangreich, dass wir nichts auslassen dürfen.” Und hier sehe er auch das wichtigste Alleinstellungsmerkmal BlackBerrys, das als laut eigenen Angaben einziger Anbieter derzeit diesen “ganzheitlichen” Ansatz im Bereich EMM verfolge.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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