Mit dem Java SE Development Kit 9, das im März 2017 veröffentlicht werden soll, will Oracle Java ohne unsichere Erweiterungen ausliefern. Wer trotz hoher Sicherheitsrisiken auf dieses Plugin nicht verzichten kann, sollte laut Oracle auf die Plug-in-freie Java-Web-Start-Technologie umsatteln.
Wie Oracle in einem Blog erklärt, werde das Java-Browser-Plug-in mit der Veröffentlichung von JDK 9 (Java Development Kit) als “veraltet” eingestuft. “Im Zuge eines künftigen Releases von Java SE (Standard Edition) wird das Plugin sowohl aus dem Oracle JDK als auch aus der Oracle JRE (Java Runtime Environment) entfernt”, teilt Oracle mit.
Wer aber beispielsweise auf die Java-Applets angewiesen ist, die von dem Java-Plug-in unterstützt werden, kann diese auch über die Java-Web-Start-Technologie umsetzen. Erste Testversionen von JDK 9 stehen laut Oracle bereits zum Download bereit. Zudem informiert das Unternehmen Entwickler in einem Whitepaper (PDF) über Migrierungsoptionen von Java-Applets hin zu Plug-in-freien Java-Technologien.
Das Java-Browser-Plug-in basiert, wie die ebenfalls häufig von Sicherheitslecks geplagten Plattformen Adobe Flash und Microsoft Silverlight, auf NPAPI (Netscape Plug-in Application Programming Interface). Dieser Standard für Browser-Erweiterungen stammt aus den 90er-Jahren und steht bereits seit einigen Jahren in der Kritik, ein Einfallstor für Angreifer zu sein.
So kündigte Google etwa 2014 an, ab 2015 standardmäßig alle auf NPAPI basierenden Erweiterungen zu blockieren. Damit fielen auch die bis dahin geltenden Ausnahmen für Java-, Silverlight- und Google-Earth-Plug-ins weg. Mozilla wird NPAPI-Plug-ins ab Ende 2016 nicht mehr unterstützen. Apple unterstützt seit 2013 mit Mac OS 10.7 das Java-Plugin nicht mehr.
Ein weiteres Problem sehen viele Anwender in der Tatsache, dass Oracle zusammen mit Java Nutzern bei der Installation auch eine Toolbar von zweifelhaftem Nutzen unterjubelt, wenn man sich nicht über eine Check-Box dagegen entscheidet.