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Malware-Museum zeigt Computer-Schädlinge aus den 80ern

Zum ersten Mal widmet sich das Internet-Archive Archive.org nicht nur Greatful-Dead-Bootlegs und anderen nützlichen Inhalten wie ausgemusterten Spiele oder Hunderten Millionen aufgelassener Web-Seiten, sondern auch der Schatten-Seite der IT. Das neue Malware-Museum zeigt Viren und Würmer, die vor Jahrzehnten die Rechner unsicher gemacht haben.

Virsu Walker. Diese bunte Figur wandelte über den infizierten Rechner. (Bild: Archive.org)
Virsu Walker. Diese bunte Figur wandelte über den infizierten Rechner. (Bild: Archive.org)

Die Sammlung wurde von Mikko Hypponen, dem Chief Research Officer des finnischen Sicherheitsunternehmen F-Secure zusammen mit Jason Scott, dem Kurator der Softwar-Sammlung des Internet Archives zusammengstellt.

Seit Freitag zeigt das Museum, DOS-Emulationen Animationen oder Nachrichten, die die Schädlinge auf den betroffenen Systemen ausgespielt haben. Natürlich richten diese Viren heute keinen Schaden mehr an.

Die ausgewählten Schädlinge sind teilweise offenbar mit viel Liebe erschaffen worden. Zum Beispiel lässt der Schädling Q-Walker.Com eine Figur durchs Bild laufen. Ein weiterer ist “Frodo Lives“, der eben diesen Text mit animiertem Rand anzeigt. Er brachte infizierte Systeme jeweils am 22. September zum Absturz, dem Geburtstag von Bilbo und Frodo Beutelin, zwei Romanhelden aus dem Fantasy-Epos “Herr der Ringe”.

Die Malware Frodo Lives brachte jeweils am 22. September, dem Geburtstag der Roman-Figur die infizierten Rechner zum Absturz. (Bild: archive.org)

Auch bemerkenswert ist der Virus ‘Ambulance‘, der einen Krankenwagen samt Sirene über den Bildschirm schickt. Diese ASCII-Animation ist aber auch der einzige Schaden, den der Schädling angerichtet hat.

Von der Organisation, die sich als Museum des Internet versteht, gibt es eine auch eine Spiele-Sammlung. Seit etwa 20 Jahren speichert archive.org neben Musik, Bildern, Büchern und anderen Inhalten auch die TV-Werbespots zu US-Wahlen. Damit können dann die Kandidaten an ihre Wahlversprechen erinnert werden.

Redaktion

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