Chief Data Officer – Verfügbar in vier Geschmacksrichtungen
Es gibt ihrer noch nicht viele: Die Job-Position des Chief Data Officers gab es vergangenes Jahr gerade mal in 1000 Unternehmen weltweit. Wie aber füllt man diese Rolle am besten aus?
Chief Data Officer – im Zuge der Digitalisierung und immer komplexerer Datenschutzvorgaben, schaffen immer mehr Unternehmen einen eigenen Verantwortungsbereich rund um das Thema Daten. Doch auch wenn das Wachstum rapide ist, so sind CDOs noch immer die Ausnahme. 2014 gab es weltweit 400, 2015 waren es immerhin schon 1000 Unternehmen, die einen Chief Data Officer eingesetzt haben. Bis 2019 prognostiziert Gartner, dass bereits 90 Prozent aller größeren Organisationen einen CDO eingesetzt haben werden.
Doch herrscht, wie die Marktforscher von Garner erklären, in vielen Unternehmen Unklarheit darüber, wie diese Rolle in das Management und das Unternehmen eingebunden werden kann und wie diese Rolle überhaupt konzeptioniert werden sollte. Das IT Research- und Beratungsunternehmen Gartner versucht, vier Arten der Organisationsgestaltung zu identifizieren, an denen sich CDOs orientieren können.
Um es vorwegzuschicken, die Marktforscher sind sich durchaus bewusst, dass es an vielen Stellen nicht leicht sein wird, sich in bestehende Strukturen einzufinden. Vor wenigen Wochen hatte Gartner davor gewarnt, dass sich der CDO schnell in Konkurrenz zum CIO befinden könnte. Die Gefahr, dass der frisch gebackene und vielleicht auch noch unerfahrene CDO an seiner neuen Aufgabe verhebt, scheint daher recht hoch, wie Gartner auch in dem Beitrag “Die ersten 100 Tage des CDO” festhält.
“Das organisatorische Design des Büros des CDO sollte darauf abzielen, welche Rolle die Daten innerhalb der Organisation spielen werden”, erklärt Mario Faria, Analyst bei Gartner. “Viele CDOs sind neu in ihrer Rolle und haben kaum Erfahrung darin, große Teams zu verwalten, oder auch organisatorische Strukturen zu verändern.”
- CDO Organisation als Maschinen-Raum: Das Büro des CDO liefert die operationalen Daten Services, die auf die Bedürfnisse der internen Nutzer abzielt. Erfolgreich ist dieses Modell, wenn es sämtliche Entwicklungen im Datenmarkt verfolgt und Expertise bei der Auswertung von Daten-Beständen, Information-Management und Analytics aufbaut.
- “Everyone’s CDO”: Auch hier konzentriert sich der CDO auf die internen Bedürfnisse, aber diese Einsichten werden auch von Unternehmensleitern und Einzelpersonen genutzt, um die Transformation des Geschäftsmodells voranzutreiben.
- CDO als Business Service Provider: Das Büro des CDO Liefert operationale Daten-Services, die intern wie extern genutzt werden. Die Ergebnisse des CDO werden in eine Shared-Services-Organisation integriert und funktioniert weitgehend wie ein eigenes Business.
- CDO-Organisation ist das Business: Informationen sind Teil des Angebotes des Unternehmens und ist nicht von der Produktlinie trennbar. Hier liefert das Büro des CDO interne und externe Daten-Services, die die Transformation und Differenzierung des Businesses vorantreiben.
Dabei geht es vor allem auch um Personen, so Faria weiter. “Es ist noch vergleichsweise einfach, festzustellen, welche Sorte von CDO in einem Unternehmen angebracht ist, aber es wird deutlich schwieriger, die passende Person dafür zu finden.” Man müsse daher mittel- und langfristig über die entsprechenden Anforderungen nachdenken.