Microsoft will gezielt Anwender von Oracle-Datenbanken abwerben. Wie das Unternehmen bei einem Online-Event mitteilt, sollen Anwender kostenlose SQL-Server-Lizenzen sowie kostenloses Training und Nachlässe auf Serviceleistungen bekommen. Wie viele Lizenzen Anwender jedoch bekommen, lässt Microsoft offen. Damit sich Anwender für dieses Angebot qualifizieren, müssen sie jedoch ein Software-Assurance-Abonnement mit einer Laufzeit von drei Jahren abschließen.
Laut einem Dokument (PDF) müssen Wechselwillige mindestens einen Server-and-Cloud-Enrollment-Vertrag über 50 Prozessorkerne abschließen oder verlängern, um die Bedingungen für die Software Assurance zu erfüllen. Das kostenlose Training sowie die vergünstigten Serviceleistungen sind nur Bestandteil des Angebots, wenn ein Vertrag bis zum 30. Juni 2016 zustande kommt.
Wes Miller, Analyst bei Directions on Microsoft, rät Nutzern, die Bedingungen für das Server and Cloud Enrollment genau zu prüfen, bevor sie das Angebot annehmen. “Für eine Organisation, die ernsthaft einen Umstieg auf SQL in diesem Zeitraum in Betracht zieht, scheint es wirklich ein verlockendes Angebot zu sein”, sagte er.
Bei dem Online-Event “Data Driven” hebt Microsoft neue Funktionen von SQL Server 2016 hervor, wie etwa Mobile und Self-Service Business Intelligence, In-Database Advanced Analytics sowie Built-in Extract, Transform and Load (ETL). Vor allem aber soll SQL Server 2016 günstiger sein als ein Produkt von Oracle. Microsoft verspricht auf Basis von SQL Server 2016 für 320.000 Dollar eine vollständige Lösung, die bei Oracle 3,746 Millionen Dollar kosten soll – was dem 11,7-fachen Anschaffungspreis entspricht (US-Preise).
Diese Ankündigung kommt kurz, nachdem Microsoft eine Linux-Version von SQL Server angekündigt hat. Sie basiert auf SQL Server 2016 und soll bis Mitte 2017 zur Verfügung stehen. Eine erste Vorabversion bietet Microsoft im Rahmen eines geschlossenen Preview-Programms, allerdings bisher nur für Ubuntu und als Docker-Image. SQL Server für Linux soll künftig aber auch Red Hat Enterprise Linux und andere Plattformen unterstützen.
Microsoft-Beobachtern zufolge nimmt Microsoft mit der Linux-Version nicht in erster Linie MySQL und andere Open-Source-Datenbanken für Linux ins Visier. Hauptziel sei stattdessen Oracles Enterprise-Datenbank, was Microsoft nun mit dem Migrationsangebot offenbar unterstreicht. Microsoft kann mit der Portierung auf Linux vor allem bei Unternehmenskunden Punkten, die im Backend häufig Linux-Server einsetzen, eine Domäne, in der bislang Datenbanken wie EnterpriseDB, MySQL oder MariaDB den Ton angeben.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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